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Detailergebnis zu DOK-Nr. 38511

Oberflächenbeschaffenheit und Unfalltypologie (Orig. franz.: Caracteristiques de surface et typologie d'accidents)

Autoren J. Yerpez
Sachgebiete 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)
14.0 Allgemeines (u.a. Energieverbrauch)

in: Comptes-Rendus, Symposium International "Aménagements Routiers et Sécurité", Luxembourg 14.-17.6.1989. Luxembourg: Institut National de Recherche Routière (INRR), 1989, S. 98-111, 10 B, 8 Q

Die Ebenheit und die Griffigkeit von Fahrbahnoberflächen tragen wesentlich zur Sicherheit im Straßenverkehr bei. Dies ist die Kernaussage des Beitrages, der den Einfluß der Oberflächenbeschaffenheit von Fahrbahnen auf das Verkehrsunfallgeschehen im ländlichen Raum untersucht. Die Ergebnisse basieren auf einer Verkehrswegediagnose, bei der Geräte mit EDV-Einrichtungen für eine umfangreiche Datensammlung und -auswertung gesorgt haben. Ein ausgefeiltes Organigramm über den Einsatz der erforderlichen Software bilden die Grundlage des Untersuchungsrahmens, wobei insbesondere Kurvigkeit, Oberflächenbeschaffenheit, Sichtweite und Ungleichförmigkeit des Straßenquerschnitts berücksichtigt werden. Untersucht wurden Schnellstraßen des Typs Autobahn, Landstraßen im Flachland und im Gebirge. Von der Oberflächenbeschaffenheit bilden die Ebenheit und die Griffigkeit besondere Punkte der Untersuchung und werden im einzelnen definiert: Unterschieden wird bei der Ebenheit in lange und kurze Wellen, bei der Griffigkeit in Mikro- und Makrorauhigkeit mit ihren jeweiligen Funktionen. Für die Ermittlung der Ebenheitswerte werden zwei von dem Zentrallabor entwickelte Längsprofilmeßwagen eingesetzt, von denen der eine die Längswellen mit den Längen von 1 m bis 40 m, der andere von 0,25 bis 15 m auswerten kann. Das Ergebnis ist eine in 10 Stufen eingeteilte Beurteilung, wobei die Note 10 eine sehr gute Ebenheit darstellt, die Note 1 oder 2 eine sehr schlechte. Die Griffigkeit wird mit dem englischen Griffigkeitsschlepprad "SCRIM" gemessen. Die in Prozentzahlen angegebenen Haftreibungsbeiwerte werden wie folgt beurteilt: 10 bis 50 %: schlechte Haftreibung, 50 bis 60 %: mittlere Haftreibung, die eine genauere Untersuchung erfordert, 60 bis 75 %: annehmbare Haftreibung (normale Überwachung der Fahrbahnoberfläche reicht aus), 75 bis 100 %: gute Haftreibung.