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Detailergebnis zu DOK-Nr. 38579

Stützmauern aus Kunststoffen und Erde - Bemessung und Ausführung

Autoren L. Wichter
M. Nimmesgern
Sachgebiete 7.5 Rutschungen, Erosion, Böschungssicherung, Stützmauern

Bautechnik 67 (1990) Nr. 4, S. 109-114, 8 B, 7 Q

Stütz- und Futtermauern, bei denen Kunststoffe und Erde zusammenwirken, werden bei der Herstellung und Sicherung steiler Geländesprünge immer häufiger angewandt. Das Verfahren ähnelt dem System "Bewehrte Erde". Daran angelehnt erfolgt auch die Bemessung der mit Kunststoff bewehrten Bauwerke. Soweit vom Institut für Bautechnik für derartige Konstruktionen allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen erteilt wurden, sind auch die zu führenden Standsicherheitsnachweise angegeben. Da über das Zusammenwirken von Boden und Kunststoff noch keine genauen Kenntnisse vorliegen, sind die Bemessungsregeln derzeit noch sehr vorsichtig. Die Ansichtsfläche der Mauer wird entweder durch Umschlagen der Kunststoffbahn oder durch eine Verkleidung (z.B. aus Betonfertigteilen) hergestellt. Die Kunststoff-Bewehrungselemente bestehen entweder aus Polyester (PES) oder hochdichtem Polyethylen (PEHD) in Form von Geweben oder Gittern. Zum Nachweis der Standsicherheit werden berechnet: Gleitsicherheit nach DIN 1054 für Gleitfugen innerhalb und unterhalb des bewehrten Bodenkörpers, Grundbruchsicherheit nach DIN 4017, Geländebruchsicherheit nach DIN 4084, Lage des resultierenden Lastangriffes im Kern, Nachweis gegen Versagen auf einer vom Fuß der Wand ausgehenden geneigten Gleitfuge. Ferner muß ausreichende Sicherheit gegen Herausziehen und Brechen der Bewehrungslagen und Bruch der Wandverkleidung bestehen. Die Tragfähigkeit der Kunststoffelemente ist um Sicherheitsfaktoren für Zeitfestigkeit, für Beschädigung beim Einbau und für Schwächungen bei Anschlußverbindungen zu verringern.