Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 38594

Zehnjährige Erfahrung mit Dränasphalt in Belgien (Orig. franz.: Dix ans d'expérience avec les enrobés drainants en Belgique)

Autoren C. Moraux
Sachgebiete 11.2 Asphaltstraßen

in: Comptes-Rendus, Symposium International "Aménagements Routiers et Sécurité", Luxembourg 14.-17.6.1989. Luxembourg: Institut National de Recherche Routière (INRR), 1989, S. 155-163, 2 B, 4 Q

Seit etwa 10 Jahren wird in Belgien Dränasphalt eingebaut. Die erste Versuchsstrecke befand sich im Juni 1979 auf der Landstraße N 975, die eine mittlere Verkehrsbelastung von 700 Fahrzeugen pro Richtung aufwies. Die ersten Erfahrungen, die hier gesammelt wurden, haben schnell die Vorteile dieser Bauweise zum Vorschein gebracht, so daß von 1981 an der Dränasphalt auch auf Autobahnen eingesetzt wird. In den Niederlanden wird er z.Z. auf Autobahnen mit einem Verkehrsaufkommen von mehr als 35.000 Kraftfahrzeugen pro Tag vorgesehen. Nach eingehender Erläuterung seines Aufbaues werden die Eigenschaften, die Einsatzmöglichkeiten und die Mischrezepte des Dränasphalts im einzelnen angegeben. Er wird definiert als bituminöses Mischgut mit einem Hohlraumgehalt von ca. 22 % nach Verdichtung. Diese Hohlräume bilden in der Fahrbahnbefestigung ein Netz von Kanülen, welches das Oberflächenwasser absorbieren und anschließend seitlich abführen kann. Dadurch wird das gefürchtete Aquaplaning vermieden, die Sprühfahnenbildung hinter den Fahrzeugen gemindert und die Griffigkeit verbessert. Der anfänglich wenig beachtete Nebeneffekt der Herabsetzung des Rollgeräusches hat sich inzwischen als wesentliches Merkmal dieser Bauweise (Flüsterasphalt) herausgeschält. Weitere Vorteile sind die Verminderung der Lichtreflexion (Blendwirkung) und des Rollwiderstandes. Besondere Forschungsarbeiten haben nachgewiesen, daß die Minderung des Rollgeräusches im wesentlichen auf der Fähigkeit der Dränasphaltoberfläche beruht, die Schallwellen in den Hohlräumen zu absorbieren und den Vorgang des sog. Pumpens an der Reibungsfläche zwischen Reifen und Fahrbahn zu unterdrücken. Festgestellt wurde ebenso, daß auch die Motorgeräusche teilweise von der Fahrbahnoberfläche des Dränasphalts absorbiert werden. Als bevorzugte Einbaubereiche werden diejenigen angegeben, bei denen sich die Vorteile des Dränasphalts prägnant auswirken: die Fahrbahnbereiche mit häufigem Wasserstau (Verwindungsstrecken), Fahrbahnen mit großer Breite (Autobahnen, Rollbahnen von Flugplätzen) und die Wannenbereiche von Straßen.