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Detailergebnis zu DOK-Nr. 38815

Strategien und Lösungsansätze für den ÖPNV in verkehrsschwachen Zeiten und Räumen

Autoren M. Zeitvogel
Sachgebiete 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr

in: HEUREKA '90 - Optimierung in Verkehr und Transport (Vortragsveranstaltung Karlsruhe, 5./6. April 1990). Köln: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, 1990, S. 3.41-3.56, 3 B (FGSV-Nr. 002/40)

Die Erkenntnis, daß der ÖPNV auch in Räumen und Zeiten geringer Nachfrage keine vernachlässigbare Größe ist, hat zur Entwicklung einer Reihe von Maßnahmen zur Angebotsverbesserung des ÖPNV geführt. Neben rein organisatorischen bzw. konzessionsrechtlichen Maßnahmen handelt es sich vor allem um Maßnahmen im verkehrlich-betrieblichen Bereich. Wegen der geringen Nachfrage in verkehrsschwachen Räumen und Zeiten kommt hier den bedarfsgesteuerten Verkehrsmitteln eine besondere Bedeutung zu. Bedarfsorientierte Nahverkehrsangebote sind je nach Art der Anwendung in einer Vielzahl von Alternativen möglich. Differenzierungsmerkmale resultieren im wesentlichen aus der Betriebsform, dem Verkehrsmitteleinsatz und der erforderlichen Systemtechnik. Die Möglichkeiten bedarfsorientierter Beförderungssysteme werden am Beispiel des R-Bus-Systems, das seit 10 Jahren in Wunstorf und seit 2 Jahren in Neustadt am Rübenberge eingesetzt wird, erläutert. Die Betriebsformen des R-Bus-Systems reichen vom Linienbetrieb über den Richtungsbandbetrieb bis hin zum Flächenbetrieb. Der Sammeltaxenbetrieb ist vollständig in das System integrierbar. Eine besondere Eignung weist dieses System für Mittelstädte und den ländlichen Raum auf. Das R-Bus-System ermöglicht eine deutlich bessere Verkehrsbedienung bei gleichen bzw. reduzierten Kosten, aber höhere Akzeptanz, d.h mit besseren Erträgen. In beiden Anwendungen hat sich das R-Bus-System als offensives Gestaltungsmittel des Nahverkehrs erwiesen; so konnten in Wunstorf rd. 75 % Fahrgastzuwächse und in Neustadt rd. 60 % Fahrgastzunahmen festgestellt werden.