Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 38905

Verkehrsverhalten und Verkehrssicherheit bei flächenhafter Verkehrsberuhigung (Bd. A: Grundlagen; Bd. B: Esslingen; Bd. C: Ingolstadt) (Schlußbericht-Entwurf zum FP 8019/8 der BASt)

Autoren U. Köhler
H. Keller
J. Porada
Sachgebiete 5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Frankfurt/M.: Ingenieursozietät BGS, 1989, Bd. A: 67 S. + Anhang ; Bd. B: 70 S. + Anhang; Bd. C: 86 S. + Anhang, zahlr. B, T, Q

Im Rahmen des Forschungsvorhabens "Flächenhafte Verkehrsberuhigung" wurde das Verkehrsverhalten und die Verkehrssicherheit für die Modellstädte Esslingen und Ingolstadt untersucht. Es wurden kritische Vor-Unfall-Ereignisse mit Hilfe der Verkehrs-Konflikt-Technik erfaßt und Bewegungsabläufe notiert, die neben der verkehrsteilnehmerspezifischen Einschätzung von Gefahren auch die Nutzungsmöglichkeiten einer Verkehrsanlage dokumentieren, sowie sogenannte außergewöhnliche Verhaltensweisen zielgerichtet beobachtet und quantifiziert. Die Wirkungskontrolle der verkehrsberuhigenden Maßnahmen wurde anhand einer Vorher-/Nachher-Untersuchung mit Kontrollgruppe durchgeführt. In beiden Modellstädten wurden die einzelnen Untersuchungsorte zu unterschiedlichen Kollektiven zusammengefaßt und deren Ergebnisse miteinander verglichen. In Esslingen wie in Ingolstadt ist die Summe der Verkehrsbewegungen in beiden Untersuchungsperioden etwa konstant geblieben. Allerdings ergaben sich Verschiebungen bei den Verkehrsteilnehmerarten zugunsten größerer Fußgängermengen. In Ingolstadt ist im Kollektiv mit Maßnahmendurchführung ein hoher Rückgang im Konfliktgeschehen zu verzeichnen, im Gegensatz zu den nicht umgebauten Untersuchungsstellen im Modellgebiet. Der Anteil außergewöhnlicher Verhaltensweisen an allen Bewegungsvorgängen ist sehr gering. Abhängigkeiten bestehen hier vom Typ und der Lage der Verkehrsanlage sowie von der Verkehrsteilnehmerart. In Esslingen haben auffällige Verhaltensweisen von Kraftfahrern und Radfahrern an Knotenpunkten zugenommen. Das Verkehrsverhalten in Esslingen verschiebt sich im Nachher-Zustand in Richtung eines größeren Gefährdungspotentials zu den sorglosen und rücksichtslosen Bewegungen.