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Detailergebnis zu DOK-Nr. 38992

Gemeinsamkeiten - Unterschiede: Westeuropas Bauunternehmen

Autoren E.F. Knechtel
Sachgebiete 4.1 Organisation (Struktur, Qualitätssicherung)

Bauwirtschaft 43 (1989) Nr. 9, S. 742-749, 6 B

Die westeuropäischen Bauunternehmen weisen zwar Gemeinsamkeiten auf, was z.B. die starke Abhängigkeit von Aufträgen der öffentlichen Hand betrifft wie auch die große Standortgebundenheit. Daneben finden sich aber auch maßgebliche Unterschiede, gerade was die Kostenstruktur (Personalkosten etc.), Anteile an Subunternehmerleistungen usw. betrifft. Die Personalkosten incl. Personalzusatzkosten variieren beispielsweise innerhalb der europäischen Bauindustrie in relativ weiten Grenzen. Die Bundesrepublik Deutschland besitzt hier einen Anteil von 40 %, verglichen mit 26 % der Bauunternehmen in Großbritannien. Diese Entwicklung ist im wesentlichen auf den Anteil von Subunternehmerleistungen zurückzuführen, was anhand einer entsprechenden Grafik dargestellt wird. Bei Berücksichtigung des Personalkostenanteils an den Subunternehmerleistungen nivelliert sich dann allerdings der Unterschied im Personalkostenanteil innerhalb der einzelnen Länder. Ein statistischer Vergleich dieser Personalkosten wird erschwert durch die unterschiedliche Handhabung von Prämien, Urlaubsgeld, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, gesetzlichen Abgaben usw.. Ähnlich schwierig ist die Meßbarkeit der Produktivität innerhalb der Bauunternehmen. Häufig wird in der Industrie als Produktivitätsmaßstab die Bruttowertschöpfung pro Beschäftigten herangezogen. Erschwert wird aber auch diese vergleichende Darstellung durch die Unsicherheiten, die sich aus Schwankungen des Wechselkurses ergeben. Weitere Details werden zur Struktur des Bauhauptgewerbes (Konzentrationsgrad, Beschäftigtenzahl, Nachunternehmerleistungen etc.) aufgeführt. Nach der hier dargestellten Grafik ist der Konzentrationsgrad im Baugewerbe in den Ländern Großbritannien, Frankreich und Spanien deutlich stärker ausgeprägt als in der Bundesrepublik Deutschland. Das verfügbare Zahlenmaterial stammt aus dem Jahre 1983 - der Konzentrationsgrad dürfte sich in der Zwischenzeit noch weiter erhöht haben. Dem gegenüber sind die Großunternehmen der Bauindustrie innerhalb der Bundesrepublik Deutschland, was den Umsatz betrifft, deutlich unterrepräsentiert. Neben der zu beobachtenden Konzentration hin zu Großunternehmen ist in steigendem Ausmaß auch eine breit gefächerte Diversifikation der Unternehmen, zum Teil auch in baufremde Bereiche zu beobachten. Nachdem schon vor einigen Jahren die deutschen Großunternehmen in den USA mit eigenen Tochtergesellschaften operierten, ist in den letzten Jahren auch eine Beteiligung der deutschen Unternehmen an Firmen in Großbritannien, Frankreich und Italien zu beobachten. Zum Teil werden auch von deutschen Unternehmen eigenständige Niederlassungen in Westeuropa gegründet.