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Detailergebnis zu DOK-Nr. 39232

Straßenbahn komplett beschleunigt: Acht Jahre Erfahrungen in Krefeld - Erstes Fazit und grundsätzliche Überlegungen

Autoren R. Grund
H.O. Masak
D. Bosserhoff
Sachgebiete 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation

Nahverkehr 8 (1990) Nr. 6, S. 63-67, 3 B, 6 Q

Seit acht Jahren hat man in Krefeld Erfahrungen mit Beschleunigungsmaßnahmen im Straßenbahnverkehr gesammelt. Das verabschiedete Beschleunigungsprogramm hatte das Ziel, das Straßenbahnnetz zu stärken und Busparallelverkehre abzubauen. Das ist auf nahezu allen Linienabschnitten der Straßenbahn gelungen. 1990 sind von den vorhandenen rd. 220 Krefelder Signalanlagen insgesamt 75 mit ÖV-Priorisierung ausgerüstet, davon einige Anlagen mit zusätzlicher Berücksichtigung des Busverkehrs. Von der Krefelder Verkehrs-AG wurden seit 1982 einige Möglichkeiten für die Übertragung der Fahrzeuginformation zur Signalanlage getestet. Gemeinsam mit Herstellerfirmen wurden Sende- und Empfangseinheiten entwickelt, die kompatibel zu den vorhandenen Sendern in den Straßenbahnfahrzeugen waren; das sog. FQM-System erfordert das Verlegen von Antennenschleifen in die Fahrbahn, von dort werden die Kontakte an das Knotenpunkt-Steuerungsgerät übergeben. Das Antennenschleifensystem wird in einer Kostenbetrachtung dem Bakensystem gegenübergestellt. Das Steuerungssystem geht von dem Grundsatz aus, daß eine optimale Bevorrechtigungsschaltung nur möglich ist bei Berücksichtigung des Gesamtverkehrs und bei Installation einer verkehrsabhängigen Signalsteuerung. Aus den Krefelder Erfahrungen werden Hinweise für eine generelle Vorgehensweise bei ÖV-Beschleunigungsprogrammen abgeleitet. Als zukünftige Beschleunigungsmaßnahme wird der Rückbau von Busbuchten bzw. die Einrichtung von Buskaps angeführt.