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Detailergebnis zu DOK-Nr. 39253

Untersuchung und Wertung von Zielkonflikten bei der Lichtsignalsteuerung

Autoren K. Everts
M. Richter
Sachgebiete 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation

Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 526, 1988, 71 S., zahlr. B, Q

Zwischen den Zielen verschiedener Gruppen von Verkehrsteilnehmern und Anliegern bestehen Zielkonflikte, die der Verkehrsingenieur bei Planung und Betrieb von Lichtsignalanlagen beachten muß. Sie treten im Planungsprozeß auf den Ebenen der Forderungen, der konzipierten Maßnahmen und der Wirkungen dieser Maßnahmen auf, wo die Zielvorstellungen Sicherheit, Leistungsfähigkeit, Umweltqualität, Reisezeit- und Kraftstoffersparnis sowie Verkehrsqualität aufeinandertreffen. Die globale Behandlung der Zielkonflikte führt zu einer qualitativen Beurteilung von Forderungen und Maßnahmen. Als besonders konfliktträchtig erweisen sich die Forderung nach kurzer Reisezeit und die Änderung der Phasenfolge sowie Maßnahmen zur Koordinierung der Signalanlagen. Für qualitative Aussagen ist die Berücksichtigung der Bedingungen des Einzelfalls unerläßlich. Die auftretenden Interessengruppen und ihre im konkreten Fall relevanten Ziele müssen gewichtet werden. Mit einem hier entwickelten Bewertungsverfahren, das auf mehrere Fallbeispiele angewendet wird, läßt sich dann die Intensität der einzelnen Zielkonflikte ermitteln und ihre Berücksichtigung durch adäquate Maßnahmen abschätzen. Negative Auswirkungen einer einschneidenden Maßnahme sollten durch flankierende Maßnahmen abgeschwächt werden. Die auftretenden Zielkonflikte können dann neutralisiert werden, so daß positive und negative Auswirkungen in einem für alle Verkehrsteilnehmer akzeptablen Verhältnis stehen. Abschließend wird eine Textempfehlung für die Richtlinien für Lichtsignalanlagen (RiLSA) formuliert, in der die in Kapitel I "Grundsätze" getroffenen Aussagen zum ÖPNV und zum Fußgängerverkehr in eine Empfehlung zur Gesamtbetrachtung der Zielkonflikte einfließen, die aus den Ergebnissen dieser Arbeit resultiert.