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Detailergebnis zu DOK-Nr. 39361

Betonfahrbahnen mit Geotextil-Zwischenlagen - Ergebnisse von Laborversuchen

Autoren D. Birmann
Sachgebiete 9.12 Vliesstoffe, Papier, Folien, Textilien, Geotextilien
11.3 Betonstraßen

in: Betonstraßentagung 1989, Vorträge der Tagung der Arbeitsgruppe "Betonstraßen" am 14.-15. September 1989 in Landshut. Schriftenreihe der Arbeitsgruppe "Betonstraßen" (FGSV, Köln) H. 19, 1990, S. 37-40, 14 B, 12 Q

Im Rahmen eines Forschungsauftrages des Bundesverkehrsministeriums sollte die Auswirkung eines zwischen einer Betondecke und einer hydraulisch gebundenen Tragschicht (HGT) angeordneten Geotextils auf die Beanspruchung und Verformung sowie die Drainwirkung des Geotextils untersucht werden. Dazu wurden Komponentenversuche an Prüfkörpern und Messungen an einer Betonfahrbahnplatte im Großprüfstand durchgeführt. Verwendet wurde ein Polypropylen Geotextil mit 500 g/qm Flächengewicht und 5 mm Dicke. In die Vorversuche wurde ein Geotextil mit 800 g/m 8 mm Dicke einbezogen. Die Belastungsversuche zeigen, daß mit zunehmender Anzahl der Belastungen und zunehmender Größe der Belastung die Steifigkeit des Geotextils anwächst. Bei der Bemessung kann ein wirksamer Elastizitätsmodul von 1 N/mm² in Ansatz gebracht werden. Anhand der bei verschiedenen Belastungspunkten (Plattenmitte, Fugenrand, Plattenrand und Platteneck) gemessenen Biege- und Dehnungslinien ist eine erhöhte Biegebeanspruchung der Betondecke gegenüber einem Aufbau ohne Geotextil zu erkennen. Aufgrund der theoretischen Nachrechnung mit Hilfe der Mehrschichtentheorie und der Versuchsergebnisse macht die Anwendung eines Geotextils eine Verstärkung der Betondeckendicke von 22 auf 24 cm erforderlich. Wegen der wirksamen Unterbrechung des Verbundes und der zusätzlichen elastischen und plastischen Auflagerung der Betondecke durch das Geotextil wird der Einbau bei einem sehr steifen Untergrund (Felsboden) oder bei Vorhandensein von klaffenden Rissen in einer nicht durch Kerben unterteilten HGT oder Magerbetonschicht empfohlen. Der relativ geringe Reibungsbeiwert einer Betondecke auf Geotextil von 0,5 bis 0,6 ist in Steigungen bzw. Gefällestrecken und bei der Endfeldausbildung zu beachten.