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Detailergebnis zu DOK-Nr. 39580

Handlungsansätze zur Beeinflussung des Verkehrsverhaltens - Strategien, soziale Betroffenheit und Forderungen

Autoren K.J. Beckmann
Sachgebiete 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

in: Verkehr wohin - Aspekte nach 2000: FGSV-Kolloquium am 7.-8. Mai 1990 in Mainz. Köln: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, 1991, S. 23-37, 7 B, 5 T, 18 Q (FGSV-Nr. 002/41)

Für ein nicht gerade beruhigendes Bild vom Verkehr spricht der für das Jahr 2010 vorausgesagte weltweite Bestand von einer Milliarde Kraftfahrzeugen. Die Beeinflussung des Kraftfahrzeugverkehrs ist daher unumgänglich. Das ist auch das Ergebnis zweier überwiegend qualitativ formulierter Szenarien der weltweiten Verhaltens- und Verkehrsentwicklung. Bereits das Beruhigungsszenario weist trotz seiner "optimistischen" Annahmen einen dringenden Handlungsbedarf aus. Beim "Horror-Szenario" zeigt sich der Handlungsbedarf im vermehrten Maße unabweisbar. So wird der These von weltweiter Beschränkung von Ansprüchen des Umwelt- und Ressourcenschutzes wegen die Antithese von der menschlichen Erfindungsgabe bei der Lösung von Problemen entgegengesetzt. Ihr stehen mehrere Potentiale des Wirkens zur Verfügung, wie die Nutzung der Technik, der Restriktionen, der ökonomischen Anreizpotentiale, Maßnahmen der Angebotsverbesserung im nichtmotorisierten und im öffentlichen Verkehr oder das "Kopfpotential", das über Einsichten Absichten (der Verkehrsteilnehmer) beeinflußt. Alle Potentiale sind über eine ganze Reihe von Maßnahmen nutzbar. Anders als mancher Soziologe meint der Referent, daß die heutige Mobilität mehr Zwang als Wunsch sei. Als Handlungsstrategien zur Drosselung des Individualverkehrs bieten sich "harte Maßnahmen" wie Restriktionen, "teilharte Maßnahmen" wie Ge- und Verbote (Dirigismus) und "Anreizsysteme" (Maßnahmen) wie günstiger öffentlicher Verkehr an. Empfohlen wird der gleichzeitige Einsatz aller Maßnahmen im Sinne integrierter Handlungskonzepte.