Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 39623

Verwertung von Abprodukten im Erd-, Verkehrs- und Tiefbau

Autoren W. Löther
Sachgebiete 9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe

Wissenschaftliche Zeitschrift der Technischen Hochschule Leipzig 14 (1990) Nr. 3, S. 157-162, 4 Q

Die Vorstellung, daß ohne Änderung der Verbrauchsgewohnheit abgestufte Sande und Kiese in der DDR in etwa 30 Jahren abgebaut sein werden, führte zu der Überlegung, für viele Bauaufgaben die natürlichen Baustoffe durch "Abprodukte" zu ersetzen. Bei einer volkswirtschaftlichen Wertung sind neben den ökonomischen auch die ökologischen Folgen der Verwertung oder der Ablagerung der Abstoffe einzubeziehen. Massenhaft anfallende Abprodukte sind vor allem für den Erd-, Verkehrs- und Tiefbau bedeutungsvoll. Die bei der Gewinnung von Bodenschätzen anfallenden Steinbruchabfälle, Abraummassen der Kohle- und Kiestagebaue, Berge des Untertagebergbaus, Ausfallkörnungen der Kiesproduktion werden wie andere Erdbaustoffe genutzt. Verbrennungsrückstände der Braunkohle wie Rostaschen und Flugaschen fallen in der DDR in steigenden Mengen an. Sie können als Schüttmaterial, als Füller oder als Betonzusatz verwendet werden, wobei schwankende Eigenschaften ihre Nutzung erschweren. Die Schlacken der Metallerzeugung einschließlich der Gießereialtsande werden traditionell im Bauwesen eingesetzt. Probleme entstehen dabei durch mangelnde Frostbeständigkeit oder Umweltbeeinflussung. Weitere nutzbare Abstoffe sind Ziegel- und Keramikbruch, Sande aus der Kaolinabschlämmung, Glassande aus Glasbruch. Die mineralischen Baurestmassen in ihrer Vielfalt werden direkt oder aufbereitet wiederverwendet. Textilschnitzel werden für biegezugfesten Beton genutzt. Die chemische Industrie bietet Braunkohlenteer und Karbidkalkhydrate an. Die Nutzung der Abstoffe verändert die Baubedingungen, erfordert Organisation des Sammelns, Transportierens, Lagerns und vor allem Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen.