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Detailergebnis zu DOK-Nr. 39829

Landschaftsverbrauch durch linienhafte technische Infrastrukturen

Autoren S. Losch
R. Nake
Sachgebiete 5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung)
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP

Informationen zur Raumentwicklung (1990) Nr. 12, S. 689-714, 6 T, zahlr. Q

Linienhafte technische Strukturen verändern die Landschaft über, auf und unter der Oberfläche, insbesondere wegen ihrer Tendenz zu Netzstrukturen und deren Überlagerung mit anderen Netzen, was zusammen zu "Schnittmusterbogen"-Strukturen führt. Neben den direkten Wirkungen der Linien auf ihre Umgebung, richtet die Verinselung der Landschaft erhebliche ökologische Schäden an. Die Untersuchung befaßt sich vor allem mit der indirekten Flächeninanspruchnahme nach ihrem Ausmaß, nach der Reichweite und den Wirkungen. Als Wirkungskomplexe werden genannt: stoffliche, energetische (Schall, Erschütterungen...), funktionstrennende, visuelle, ästhetische und nutzungsstrukturelle Wirkungen. So ist der Flächenverbrauch der Straßen nicht allein die versiegelte Fläche, sondern auch alle Flächen der Nebenanlagen vom Parallelfeldweg bis hin zur Fläche für die Gebäude des Kraftfahrbundesamtes in Flensburg. Die ökologischen Risikoschätzungen des Bundes-Verkehrswege-Planes sind unrealistisch. Sie erfassen nur einen Teil der Wirkungen von nur einem Teil der Projekte. Die Leitgröße Geschwindigkeit des Verkehrs kostet zu viel Fläche. Das gilt auch für die Neubaustrecken der Bundesbahn. Die Wasserstraßen schneiden dabei günstiger ab. Extreme Wirkungen haben Flughäfen, deren Lärmzonen bis zu zehnmal größer als sie selbst sind. Leitungs- und Energietrassen haben ökologische Handlungsrestriktionen zur Folge. Als Abwehrmaßnahmen gegen die Verinselung werden Bündelungskonzepte vorgeschlagen, die von der Raumordnung und Fachplanung zu entwickeln und von der Politik entsprechend zu gewichten sind.