Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 39842

Geschichte der Kreisverkehrsplätze in Großbritannien (Orig. engl.: A history of roundabouts in Britain)

Autoren K. Todd
Sachgebiete 5.11 Knotenpunkte

Transportation Quarterly 45 (1991) Nr. 1, S. 143-155, 2 B, zahlr. Q

Nach der Geschichte der Kreisplätze in Frankreich (vergl. DOK-Nr. 38 921) vervollständigt Todd sein Werk mit einer historischen Übersicht in England. Kreisplätze sind früher aus rein städtegestalterischer Sicht gebaut worden. Der Verkehr floß ungeregelt in alle Richtungen. 1987 - also eher als in Frankreich - wurde in England erstmals der Vorschlag geäußert, zur Regelung des Verkehrs alle Fahrzeuge in der gleichen Richtung um die Mittelinsel fließen zu lassen. Die Realisierung der Kreisverkehrsregelung ließ aber bis Mitte der 20er Jahre auf sich warten. Auf Anregungen aus Amerika hin wurden 1926 in London mehrere Kreisverkehrsregelungen eingeführt, zuerst am Parliament-Square, Buckingham Palace, Hyde Park Corner und Marble Arch. Zugleich wurde als Bezeichnung das seinerzeit neu geschaffene englische Wort "Roundabout" statt des bis dahin verwendeten Begriffs "Gyratory" verwendet. Die Leistungsfähigkeit dieser Plätze reichte bis zu 10.000 Fahrzeugen pro Stunde. England hatte bis 1966 keine grundsätzliche Vorfahrtregel. Am Kreisverkehr galt für einfahrende und zirkulierende Fahrzeuge allein das Prinzip der gegenseitigen Rücksichtnahme. Das entsprechende verkehrstechnische Prinzip war das der Verflechtungsstrecken. Es erforderte bei zunehmendem Verkehr immer größere Kreise, ohne daß tatsächlich die Kapazität erheblich ausgeweitet werden konnte. Nach ausführlichen Forschungen wurde 1966 die sog. "offside priority rule" eingeführt, d.h. der Verkehr im Kreis hat Vorfahrt. Die Entwurfsprinzipien sowie die Leistungsfähigkeitsberechnungen wurden entsprechend angepaßt. Dadurch konnten die Sicherheit und die Leistungsfähigkeit der Kreisplätze erheblich gesteigert werden. Durch Aufweitung der Zufahrten zum Kreis konnten die Leistungen des Kreises so erhöht werden, daß die Knotenpunkte nicht länger die Engpässe im Straßennetz sind. Von den Erfolgen des Kreisverkehrs in England gehen zahlreiche Ideen aus, mit denen auch bei anderen Knotenpunktformen Verbesserungen erreicht werden sollen .