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Detailergebnis zu DOK-Nr. 39976

Pkw, Bus oder Bahn? - Emissionsminderungspotentiale im Nahverkehr

Autoren W. Knörr
Sachgebiete 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle
6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz

Informationen zur Raumentwicklung (1991) Nr. 1/2, S. 51-60, 2 B, 9 Q

Die im Nahverkehr eingesetzten Systeme Pkw, Bus, Straßen-, Stadt-, U- und Eisenbahn werden hinsichtlich Energieverbrauch und Schadstoffemissionen miteinander verglichen. Vergleichsgrößen sind hierbei die spezifischen, auf die jeweiligen Verkehrsleistungen bezogenen Primärenergieverbräuche und Gesamtemissionen. Das heißt, daß auch diejenigen Emissionen berücksichtigt werden, die bei der Umwandlung der Primärenergie zu Endenergie und deren Transport entstehen. Der Vergleich erfolgte für die Bundesrepublik Deutschland im Bezugsjahr 1988 und für die alten Bundesländer im Jahr 2000. Im Jahr 1988 war der Pkw bei allen betrachteten Parametern, d.h. beim Energieverbrauch und CO(Index 2)-Emissionen sowie bei den NO(Index x)-, CO- und HC-Emissionen das ungünstigste Verkehrsmittel. Die günstigsten spezifischen Schadstoffemissionen wiesen die Straßen-, Stadt- und U-Bahnen auf, der Bus hatte den günstigsten Energieverbrauch. Im Szenario für das Jahr 2000 wird unterstellt, daß außer den heute absehbaren technischen Verbesserungen keine Änderungen bei der Entwicklung der Verkehrssysteme eintreten. Das Ergebnis zeigt bei allen Verkehrssystemen nur eine geringe Absenkung des Energieverbrauchs und damit auch der CO(Index 2)-Emissionen. Bei den NO(Index x)-, CO- und HC-Emissionen werden dagegen zum Teil deutliche Minderungen erreicht, wobei die Minderungen beim Bus am geringsten ausfallen. Die prognostizierten Erfolge bei der hier durchgeführten verkehrsleistungsbezogenen Betrachtung werden jedoch voraussichtlich durch das zu erwartende Verkehrswachstum zum Teil wieder kompensiert. Insbesondere bei den klimarelevanten CO(Index 2)-Emissionen ist unter den jetzt absehbaren Rahmenbedingungen zukünftig noch mit einem Anstieg zu rechnen. Eine deutliche Verminderung dieser Emissionen erfordert neben rein technischen Maßnahmen weitgehende Eingriffe in das Verkehrssystem zur Verkehrsvermeidung und Verlagerung sowie zur Beeinflussung des Nutzerverhaltens.