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Detailergebnis zu DOK-Nr. 39986

Auswirkungen örtlich begrenzt auftretender Mängel der Straßenbefestigung auf die Notwendigkeit rechtzeitiger Erhaltungsmaßnahmen

Autoren G. Maerschalk
A. Schmuck
Sachgebiete 12.0 Allgemeines, Management

Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 555, 1989, 122 S., zahlr. B, T, Q

Großflächige Instandsetzungs- oder Erneuerungsmaßnahmen werden vielfach durch örtlich begrenzt auftretende Mängel der Straßenbefestigung verursacht, die auf material- bzw. einbaubedingte Fehlstellen oder, speziell im Bereich von Ortsdurchfahrten, auf Grabungen der Versorgungsträger zurückzuführen sind. Mit der Forschungsarbeit sollten Auswirkungen für den Straßenbaulastträger, den Straßennutzer und das Straßenumfeld ("betroffene Dritte") aufgezeigt werden, die sich bei Auftreten derartiger Fehlstellen ergeben. Die genaue Lokalisierung und Charakterisierung von Fehlstellen an Straßenabschnitten ohne Grabungen ist derzeit nur mittels aufwendiger Meß- und Analyseverfahren möglich, die mit Zerstörungen der Befestigungssubstanz verbunden sind. Die empirischen Zustandsanalysen wurden daher auf repräsentative Fahrbahnabschnitte mit Grabungen beschränkt. Ihr Zustand wurde visuell und unter Einsatz einfacher Meßgeräte (Planograph, Querprofil-Meßgerät, Meßrad und -keil) getrennt für Grabungsflächen und ursprüngliche, von Grabungen nicht betroffene Flächen erfaßt. Ergänzend zur Erfassung der Zustandsmerkmale "Längsebenheit", "Querebenheit", "Netzrisse", "Einzelrisse", "offene Nähte", "Gefügeinhomogenitäten" und "Wasserrückhalt" wurden Expertenbefragungen zu den Auswirkungen von Grabungen durchgeführt. Die Analyse der nach der Bauweise, der Art der Wiederherstellung und dem Grabungsalter aggregierten Zustandsgrößen zeigt, daß bei provisorischer Wiederherstellung von Grabungen für alle Zustandsmerkmale, bei endgültiger Wiederherstellung insbesondere für die Merkmale "Längsebenheit", "offene Nähte" und "Wasserrückhalt" signifikante Zustandsänderungen auftreten. Bei gutem Zustand der von Grabungen nicht betroffenen Fahrbahnflächen ergeben sich i.a. deutliche Zustandsverschlechterungen, bei schlechtem Ausgangszustand dagegen kaum Veränderungen bzw. sogar geringfügige Verbesserungen. Im Zeitablauf sind nach Grabungen schnellere Zustandsverschlechterungen zu erwarten. In die nach einer Zustandsbewertung durchgeführten Modellrechnungen zu den Auswirkungen grabungsbedingter Zustandsänderungen wurden die direkten Folgekosten für den Baulastträger aufgrund erhöhter Unterhaltungsaufwendungen und vorzeitig erforderlicher Erhaltungsmaßnahme sowie die indirekten Folgekosten für den Straßennutzer aufgrund von Gebrauchswertminderungen und für das Straßenumfeld aufgrund erhöhter Lärmemissionen und Beeinträchtigungen im optisch-ästhetischen Erscheinungsbild einbezogen. Mit Hilfe eines monetären Bewertungsansatzes (Baulastträger) bzw. eines nutzwertanalystischen Verfahrens (Straßennutzer, -umfeld) wurden dabei jeweils die Schädigungsprozentsätze in der Relation "mit" und "ohne" Grabung ermittelt. Die in Abhängigkeit vom Grabungszeitpunkt dargestellten Schädigungsprozentsätze können als Ausgangsgrößen für die Ermittlung von Wertminderungen herangezogen werden.