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Detailergebnis zu DOK-Nr. 40364

Anpassung der Entwurfsrichtlinien für planfreie Knotenpunkte (RAL-K-2 1976) an jüngere Entwurfsrichtlinien

Autoren R. Schnüll
R. Lenart
Sachgebiete 5.11 Knotenpunkte

Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 589, 1990, 101 S., zahlr. B, T, Q

Nach der Entstehung der Richtlinien für planfreie Knotenpunkte (RAL-K-2 1976) wurden die dort festgelegten Bemessungsgrenzen und -modelle weiter untersucht und Vorschläge zur Verbesserung des Verkehrsablaufes, zur Steigerung der Leistungsfähigkeit der Teilbereiche sowie zur Verkehrssicherheit erarbeitet. In der neuen Richtlinienreihe der achtziger Jahre wurden die Straßen und Knotenpunkte vorrangig nach ihrer Lage im Straßennetz und nach ihrer Funktion und erst in zweiter Linie nach den zu erwartenden Geschwindigkeiten entworfen. Ziel der Forschungsarbeit war es, die neueren Forschungsarbeiten gezielt auszuwerten und Vorschläge für die Ergänzung bzw. für die Differenzierung der Entwurfsempfehlungen der RAL-K-2-76 zu erarbeiten. Die Auswertung vorhandener Forschungsarbeiten brachte folgende Erkenntnisse: 1) Das Kleeblatt wird als wirtschaftlichste Lösung bezeichnet. 2) Ein stufenweiser Ausbau von Knotenpunkten ist nur dann wirtschaftlich, wenn der Erstausbau mindestens 10 Jahre Bestand hat. 3) Eine Reduzierung von befestigter Breite einspuriger Verbindungsrampen auf 5,00 m bis 5,50 m ist möglich. 4) Die zulässige Belastung einspuriger Rampenquerschnitte kann von 1.000 Kfz/h auf 1.200 Kfz/h erhöht werden. 5) Künftige Anwendung einer Lösung mit Spursubtraktion ohne Ausfädelungsspur als Alternative zum Typ A5 der RAL-K-2. 6) Die Lösung mit zwei hintereinanderliegenden Einfahrten wirkt sich besonders bei hochbelasteten Tangentialrampen günstig auf den Verkehrsablauf und auf die Verkehrssicherheit aus. 7) Die Leistungsfähigkeit einer Verflechtungsspur an durchgehenden Fahrbahnen beträgt 2.000 Kfz/h, einer Verflechtungsspur innerhalb von Verbindungsrampen bis zu 3.750 Kfz/h. 8) Das Auftreten von planfreien Knotenpunkten an zweispurigen Straßen ist für viele Kraftfahrer ungewohnt und sicherheitstechnisch ungünstig. 9) Die Umgestaltung älterer Knotenpunkte nach neuestem Erkenntnisstand ist notwendig. Im Aktualisierungs- und Differenzierungsteil der Forschungsarbeit wird folgendes vorgeschlagen: a) Aufhebung der straßentypunabhängigen Empfehlungen der RAL-K-2-76. b) Differenzierung von Einsatzgrenzen und Bemessungsanweisungen für Knotenpunktelemente planfreier Knotenpunkte. c) Umgestaltung der Knotenpunktelemente älterer planfreier Knotenpunkte. d) Stärkere Berücksichtigung der Gestaltung und der Umfelder beim Entwurf planfreier Knotenpunkte.