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Detailergebnis zu DOK-Nr. 40383

Reisendenpotentiale im Schienenregionalverkehr - Ein Modell zur Prognose von Maßnahmenwirkungen

Autoren H.-P. Kienzler
T. Selz
Sachgebiete 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

Nahverkehr 10 (1992) Nr. 2, S. 46-51, 9 B, 3 Q

Der Beitrag berichtet zusammenfassend über eine Untersuchung der derzeitigen Nachfrage und über die Entwicklung eines Modellsystems zur Prognose von Struktur- und Maßnahmeeffekten im Regionalverkehr (speziell Schienenregionalverkehr), d.h. dem Verkehr, der sich etwa auf den Entfernungsbereich von 20 bis 100 km Reiseweite erstreckt. Aus der detaillierten Analyse der KONTIV-Daten zum Regionalverkehr aller Verkehrsmittel und aus zusätzlich durchgeführten Reisendenbefragungen auf ausgewählten Schienenstrecken in unterschiedlichen Raumtypen ergeben sich die Bevölkerungsstruktur, die Pkw-Verfügbarkeit und der Raumtyp des jeweiligen Wohnorts als wesentliche allgemeine, die Reisezeiten und -kosten als wesentliche streckenspezifische Bestimmungsgrößen für die Regionalverkehrsnachfrage. Zur Trennung der exogenen Wirkungsgrößen, die von den Verkehrsanbietern nicht beeinflußbar sind (Bevölkerungsstruktur, Motorisierungsgrad), von den Angebotsvariablen, die gestaltbar sind (Angebotsverbesserungen), wird ein zweistufiger Modellansatz aus einem Status-quo-Prognosemodell auf der Grundlage von Bevölkerungssegmenten und einem Verkehrsmittelwahlmodell auf disaggregierter Basis (Logit-Ansatz) entwickelt. Das erste Teilmodell ermittelt die zukünftigen Verschiebungen der Bevölkerungsstruktur, das zweite die bei der zukünftigen Bevölkerungsstruktur möglichen Maßnahmeneffekte. Mit dem Modellsystem sind Streckenuntersuchungen im Schienenregionalverkehr auch unter Einbezug evtl. Maßnahmen zur Senkung der Attraktivität des Individualverkehrs mit relativ geringem Aufwand möglich.