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Detailergebnis zu DOK-Nr. 40403

Ländliche Wege - bautechnische Strukturen in der Landschaft

Autoren R. Hoisl
Sachgebiete 11.10 Ländliche Wege

Zeitschrift für Kulturtechnik und Landentwicklung 32 (1991) S. 375-381, zahlr. Q (auch als Sonderdruck)

Die Wegebaukosten haben einen hohen Anteil an den Flurbereinigungsverfahren. Nach dem Bayerischen Agrarbericht 1988 liegen sie bei 42 %. Das unterstreicht einerseits die Bedeutung der ländlichen Wege als ökologischer Faktor (Trennwirkung-Barrieren, Versiegelung, Wasserschäden) und andererseits als Gestaltungselemente. Dabei stellt die Wegetrassierung den größten Gestaltungsspielraum dar. Die wirtschaftlichen Vorteile der Wegebefestigung durch Arbeitszeiteinsparung fallen, wie spezielle Untersuchungen gezeigt haben, geringer aus als das von Praktikern allgemein angenommen wird. Versiegelte Wege ohne Bepflanzung stören in landschaftsästhetischer Sicht sehr stark. Weniger gilt das für wassergebundene Wege und für die sog. Spurwege, vor allem wenn sie ausreichend breite, begrünte Seitenstreifen oder einen Mittelstreifen (bei den Spurwegen) besitzen. Der Wasserabfluß in der Landschaft hängt von der Linienführung der Wege ab, die ihrerseits Rücksicht auf landwirtschaftliche Belange, wie optimale Schlaglängen, zu nehmen hat. Linienführung und Querneigung der Wege sollten stets für schadlose Versickerung des Wassers in den Grünstreifen Gewähr bieten. Seitenstreifen, Böschungen, Gräben, Versickerungsflächen und Säume haben wichtige ökologische und landschaftsästhetische Funktionen zu erfüllen und standortgemäße Pflanzenarten aufzunehmen. Die Bepflanzung und nicht die Art der Befestigung soll das Schönheitsempfinden bestimmen. Die übliche Befestigungsbreite liegt bei 3,0 bis 3,5 m, die der Spurwege bei 1,6 bis 1,8 m. Je schmaler die Befestigung und je besser die ökologische Vernetzung, umso größer der ökologische Vorteil, auf den auch die hochtechnisierte Landwirtschaft nicht verzichten sollte.