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Detailergebnis zu DOK-Nr. 40536

Verwendung von Kehrichtschlacke im Straßenbau (FA 37/80)

Autoren
Sachgebiete 9.6 Schlacken (Hochofen-, Metallhütten-, LD-)

Bundesamt für Straßenbau (Bern) H. 247, 1992, 40 S., zahlr. B, T

An drei Versuchsbaustellen wurde Kehrichtschlacke (Müllschlacke) von vier verschiedenen Quellen teils zu Dammschüttung, teils für untere Tragschichten in Größenordnungen von 3.000 m3 je Versuch verwendet. Umfangreiche Laborprüfungen dienten dem Nachweis der Baustofftauglichkeit (Kornverteilung, Verdichtung, CBR-Versuch, Raumgewichte, Glühverlust bei Nachverbrennung) und der Erfassung des Gehalts an gewässerbelastenden Stoffen, vornehmlich Chlorid, Sulfat und Schwermetallen. Außerdem wurde mit Hilfe von Lysimetern die Verfrachtung dieser Stoffe in das Bodenwasser verfolgt. Die bautechnischen Eigenschaften der Schlacken waren für die vorliegenden Zwecke trotz schwankender Qualitäten der Zusammensetzung voll ausreichend. Die geforderte Festigkeit von 1,5 N/mm3 wurde auch ohne Zementstabilisierung erreicht. Letztere vermag aber die Abgabe von Schadstoffen in den Grund offenbar zu verzögern. Chlorid wurde am schnellsten herausgelöst (1-2 Jahre), Sulfat langsamer. Bei den Schwermetallen gab es hohe Molybdänwerte (Bestandteil des Stahls der Siebroste). Die Schadstoff-Frachten klingen binnen zwei Jahren stark ab, besonders nach Aufbringen der Deckschichten. Flexible Deckschichten sind wegen Hebungserscheinungen im Winter (im Versuch bis 35 mm) günstiger. Evtl. sind Modifizierungen durch Zementstabilisierung oder Kiesbeimengung erforderlich. Für die umweltkonforme Verwendung der Schlacke wurde eine Richtlinie erlassen.