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Detailergebnis zu DOK-Nr. 41309

Fahrradbenutzung auf dem Weg zur Arbeit, am Beispiel von Stadtbezirken in einem Verdichtungsraum (Orig. engl.: Cycling to work from wards in a metropolitan area - Part 1: Factors influencing cycling to work / Part 2: Model development / Part 3: Testing the model)

Autoren C.A. Ashley
C. Banister
Sachgebiete 5.5 Radverkehr, Radwege

Traffic Engineering + Control 30 (1989) Nr. 6, S. 297-302, 2 T, 23 Q / Nr. 7/8, S. 361-367, 7 B, 4 T, 2 Q / Nr. 9, S. 424-433, 2 B, 5 T, 3 Q

Die Studie gliedert sich in die Teile Einflußfaktoren der Fahrradnutzung, Modellentwicklung und Überprüfung des Modells. Gegenstand der Untersuchung sind die deutlichen Unterschiede in der Intensität der Fahrradnutzung auf den Wegen zur Arbeit innerhalb eines Ballungsraumes. Ziel der Arbeit war die Entwicklung eines Modells, das diese deutlichen Unterschiede erklären kann. Im ersten Teil werden mögliche Faktoren untersucht, die Einfluß auf die Intensität der Fahrradnutzung haben könnten. Beispielraum war der Verdichtungsraum "Greater Manchester". Die Faktoren mußten zum einen auf Stadtbezirksebene quantifizierbar sein, zum anderen wurde die Bedeutung für die Verkehrsmittelwahl zugunsten des Fahrrades geprüft. Dabei wurden folgende Indikatoren als quantifizierbar und aussagekräftig ausgewählt: Weglänge, Anteil der Frauen an den Arbeitnehmern, Motorisierungsgrad, Qualität des ÖV-Angebotes, Regenhäufigkeit, Kfz-Verkehrsdichte, Häufigkeit von Verkehrsknoten, Topografie, sozialer Status und Altersstruktur der Arbeitnehmerschaft. Diese Faktoren wurden durch mehrere Variable aufgebaut. Diese Variablen wurden auf Korrelationen hin untersucht, wobei 15 Variablen für die weitere Untersuchung ausgewählt wurden. Der zweite Teil beschreibt die Modellentwicklung und das Vorgehen bei der Auswahl des geeigneten Modells, wobei fünf Modelle zum Einsatz kamen. Im dritten Teil wird die Validität des Modells überprüft und die Verhältnisse der Parameter untersucht. Das Modell ist als theoretische Erkenntnis zu verstehen, welche sich nicht uneingeschränkt zur Übertragung auf andere Anwendungsfälle eignet. Es wird angenommen, daß wichtige Einflußfaktoren, die in Zusammenhang mit der konkreten Situation in der jeweils untersuchten Stadt stehen können, bei der anfänglichen Auswahl der Variablen unberücksichtigt blieben, obwohl sie womöglich entscheidenden Einfluß auf die Fahrradnutzung haben. Zusammenfassend kann festgehalten werden, daß in dem komplexen Zusammenhang drei Faktoren verbleiben, von denen zwei einen negativen und einer einen positiven Einfluß auf die Fahrradnutzung hat. Die negativen Einflüsse gingen von der Länge des Hauptstraßennetzes und der Topographie aus. Da Stadtbezirke mit einem langen Hauptstraßennetz als verkehrsreich eingestuft werden können, ist die Verkehrsstärke für den potentiellen Fahrradnutzer ein wesentliches Kriterium bei der Entscheidung für oder gegen das Fahrrad als Verkehrsmittel. Ein positiver Zusammenhang konnte zwischen dem Anteil der Haushalte mit höchstens einem Auto und der Fahrradnutzung festgestellt werden. In Gebieten mit hohem Zweitwagenanteil ist die Fahrradnutzung deutlich niedriger. Strategien zur Steigerung des Fahrradanteils kann die Anlage von Fahrradrouten parallel zu den Hauptverkehrsstraßen sein.