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Detailergebnis zu DOK-Nr. 41834

Seismische Auswirkungen auf Straßenböschungen (Orig. engl.: Seismic response of highway embankments)

Autoren J.D. Rogers
Sachgebiete 7.1 Baugrunderkundung; Untersuchung von Boden und Fels

Transportation Research Record (TRB) H. 1343, 1992, S. 52-62, 13 B, 20 Q

Natürliche Hänge und Straßenböschungen reagieren häufig auf seismische Anregungen. Der grundlegende Mechanismus wird erklärt. Die Reaktion eines Hanges bei Einwirkung von Erdbeben hängt von einer Vielzahl lokaler Gegebenheiten ab, wie z.B. von der geologischen Struktur des Gebietes, den topographischen Verhältnissen, vom Grundwasserstand und dem Vorhandensein wasserführender Schichten, von den seismologischen Bedingungen (Frequenzen, Beschleunigungen etc.), der Komplexität gesättigter Bodenschichten und den geophysikalischen Eigenschaften von Boden und Fels, die die schwingende Masse bilden. Aus Beobachtung von Erdbeben ergibt sich, daß Hänge ganz unterschiedlich reagieren können, je nach dem Zusammenwirken der genannten lokalen Bedingungen. Es wird diskutiert, mit welchem Rang diese Bedingungen bei Grund- und Geländebrüchen sowie bei setzungsbedingten Bewegungen zu bewerten sind. Frequenzabhängige Amplitudenvergrößerungen durch Aufschaukeln weicher Bodenschichten, Bodenverflüssigungen, dynamische Nachverdichtungen von Bodenauffüllungen sind häufige Erscheinungsformen. Straßendämme und Brückenhinterfüllungen sind besonders durch von Erdbeben angeregte Nachverdichtungen im Untergrund gefährdet, auch wenn es sich beim Untergrund um zeitlich weit zurückliegende Talauffüllungen handelt. Als besonders gefährdet gelten strandparallele Straßen. Zwar können Ingenieurgeologen alte Rutschhänge und den Verlauf alter Dammschüttungen erkennen, die Zuordnung zu seismischer Instabilität aber ist bis heute extrem schwierig. Es gibt bestimmte Hänge, die infolge ihrer geologischen und topographischen Bedingungen sowie ihrer Vorgeschichte höher gefährdet sind als andere, weil ihre Standsicherheit sich im Laufe der Zeit bedenklich verringert hat. Es gibt zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Gleichgewichtsbedingungen oder pseudostatische Lastannahmen, mit denen alle geologischen und seismischen Variablen abgedeckt werden können. Bis heute sind umsichtiges Bauen in Verbindung mit geologischer Geländeaufnahme und -analyse, Geländemessungen und meßtechnische Oberflächenbeobachtungen die besten Maßnahmen zur Erkennung potentieller Problembereiche.