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Detailergebnis zu DOK-Nr. 41948

Ein netzbezogenes Managementsystem für die Straßenerhaltung in Ungarn

Autoren L. Gaspar
Sachgebiete 12.0 Allgemeines, Management

Straße und Autobahn 43 (1992) Nr. 8, S. 490-495, 2 B, 5 T, 8 Q

In Ungarn wurde in den letzten Jahren ein netzbezogenes Pavement Management System (PMS) entwickelt und auf die dortigen 30.000 km Außerortsstraßen angewendet. Die Grundlagen dieses Systems mit den Hauptmerkmalen der systematischen Bewertung des Straßennetzes werden erläutert. Bewertet werden: Linienführung, Querschnitt, Knotenpunkte, Brücken und Durchlässe, Beleuchtung sowie als wesentlichstes Element der Zustand der Straßenbefestigung mit den Parametern Tragfähigkeit, Längsunebenheit, visueller Oberflächenzustand, Spurrinnentiefe und Entwässerung, wobei die Zustände durch Notenwerte von 1 bis 5, die sich im Vergleich des festgestellten Zustands mit Sollwerten ergeben, charakterisiert werden. Die erste Bewertung des gesamten Außerortsstraßennetzes wurde 1979 durchgeführt. Danach wurde die Bewertung systematisch wiederholt. Aus diesen Bewertungen wurde das netzbezogene PMS für Ungarn entwickelt mit dem vorrangigen Ziel, eine objektive Verteilung der finanziellen Mittel für die bauliche Erhaltung an verschiedene Regionen zu gewährleisten. Hierbei werden die sogenannten Markov-Übergangswahrscheinlichkeiten verwendet, mit denen die Wahrscheinlichkeit beziffert wird, die dem Übergang einer Zustandsvariante (mehrere Parameter) in eine andere oder ihr Verbleiben in derselben Zustandsvariante nach einem Jahr entspricht. Die Zustandsvarianten werden aus den guten bis schlechten Notenwerten für die Tragfähigkeit, die Längsunebenheit und den Oberflächenzustand gebildet. Für 2 x 3 x 3 = 18 Fälle (2 Befestigungstypen, 3 Verkehrsklassen, 3 Erhaltungsmaßnahmen) wurden Markov-Matrizen mit je 41 Zustandsvarianten - abgeleitet aus den bisherigen Zustandsaufnahmen und den durchgeführten Erhaltungsmaßnahmen - erstellt. Die Markov-Matrizen bieten auf der Grundlage nur weniger unmittelbar vorhergehender Beobachtungen Entscheidungshilfen für Erhaltungsstrategien. Das System soll unter Berücksichtigung von längeren Verhaltenskurven und von Straßennutzerkosten weiterentwickelt werden.