Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 42105

Interdependenzen zwischen Telekommunikation und Personenverkehr

Autoren S. Köhler
Sachgebiete 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation

Schriftenreihe des Instituts für Städtebau und Landesplanung der Universität (TH) Karlsruhe H. 24, 1993, 153 S., Anhang, zahlr. B, Q

Es wird (die vorherrschende Meinung) nachgeprüft, ob durch vermehrten Einsatz von Telekommunikation tatsächlich Verkehrsaufwand eingespart werden kann, oder ob die neuen Kommunikationsmittel nicht umgekehrt sogar zu mehr Verkehr führen. Vielen unzureichend oder nicht belegten Behauptungen zur Einsparung von Verkehr stehen zu wenig fundierte wissenschaftliche Untersuchungen gegenüber. In der Arbeit werden grundsätzliche Fragen der Entwicklung von Telekommunikation und Personenverkehr, die Wirkungen der Telekommunikation auf den Personenverkehr und in einem empirischen Teil die Frage nach Zusammenhängen von Bildkommunikation und Geschäftsreiseverkehr, auch für die nächste Zukunft, beantwortet. Es werden unmittelbare Wirkungen wie Substitution, Induktion, Kompensation und Verlagerung sowie mittelbare Wirkungen, wie Verlagerung von Wohn- und Betriebsstandorten sowie Zentralisierungs- oder Dezentralisierungseffekte auf den Geschäftsreiseverkehr nach Umfang, Ausübungshäufigkeit, Reiseentfernung und Reisedauer untersucht. Da praktisch keine Statistiken existieren, wurden zur Datengewinnung Expertengespräche sowie eine bundesweite Fragebogenerhebung, ergänzt um eine einzelbetriebliche Fallstudie, gewählt. Hinsichtlich des Geschäftsreiseverkehrs, der etwa 13 % Anteil am gesamten Personenverkehrsaufwand (mit abnehmender Tendenz) ausmacht, werden Kostenvergleiche zwischen Videokonferenzen und realen Reisen durchgeführt und gezeigt, daß die tatsächliche Abnahme der Zahl der Geschäftsreisen unter Berücksichtigung des Befragungseffektes und des Anteils der Dienstreisen an allen Reisen insgesamt marginal ist.