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Detailergebnis zu DOK-Nr. 42285

Bautechnische und ökologische Aspekte des Beton-Recyclings (Text auch in englischer Sprache)

Autoren K. Krass
Sachgebiete 9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk
9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe

Betonwerk + Fertigteil-Technik 60 (1994) Nr. 1, S. 103-108, 12 B, 11 Q

Die Zunahme der stofflichen Verwertung von Betonaufbruch als Recycling-Baustoff (RC-Baustoff) entspricht den Forderungen des neuen Abfallgesetzes (Kreislaufwirtschaftsgesetz). Im Vergleich zu den Hochbaurestmassen überwiegen die Stoffe aus der Straße im Aufkommen und in der Verwertung. Auch wenn der RC-Baustoff allein aus Betonaufbruch hergestellt worden ist, sind ausreichende Homogenität, Kornfestigkeit und Frostwiderstand nicht immer sichergestellt. Im Vergleich mit Kalkstein hat die Sieblinie eines RC-Baustoffes wegen Schwankungen in der stofflichen Zusammensetzung eine größere Bandbreite. Dagegen ist die Kornfestigkeit durchaus vergleichbar. Bei Frost-Tauwechsel-Prüfungen sind Absplitterungen von 4 bis 8 Gew.-% nicht ungewöhnlich. Für den Einsatz in FS-Schichten gelten daher gegenüber den Schottertragschichten etwas abgeminderte Anforderungen. Die erst allmählich einsetzende hydrauliche Verfestigung der Beton- und Mörtelanteile führt für RC-Baustoffe innerhalb eines Jahres zu einer Verdoppelung des CBR-Wertes, der anfänglich direkt unter dem Wert von Kalkstein liegt. Bei der Grunderneuerung der A 27 in Niedersachsen wurde erstmals die nach dem Aufbrechen der alten Betonfahrbahndecke mörtelfrei abgesiebte Körnung 8/16 dem neuen Deckenbeton in einer Menge von 28 Gew.-% wieder zugegeben. Zum Schutz von Boden und Grundwasser wird von zwei RC-Baustoffen ausgegangen, denen unterschiedliche Belastungspotentiale zugrunde liegen, die an Eluat-Untersuchungen (DEV-S4) ermittelt werden. Die Festlegung der Einsatzbereiche der zwei wasserwirtschaftlich definierten RC-Baustoffe fällt in die Zuständigkeit der Bundesländer.