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Detailergebnis zu DOK-Nr. 42333

Große und kleine ÖPNV-Konzepte für die Regionalisierung und die Fläche - Ausländische Erfahrungen und Kenntnisse

Autoren G.W. Heinze
H.H. Kill
M. Proksik
Sachgebiete 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr

Nahverkehr 12 (1994) Nr. 3, S. 8-14

Eine Reihe drängender Entwicklungen verstärken das politische Interesse an einem attraktiven und zugleich finanzierbaren ÖPNV für den ländlichen Raum in Deutschland. Dazu gehören vor allem die Bahnreform und die Regionalisierung, der dramatische Nachfragerückgang in den Neuen Bundesländern, Deregulierungs- und Privatisierungstrends. Angesichts zunehmender Finanzierungsprobleme im ländlichen ÖPNV einerseits und angesichts der anstehenden (Struktur-) Reformen andererseits sind die Erfahrungen und Fortschritte im Ausland besonders interessant. Voraussetzung ist allerdings eine mit Deutschland vergleichbare Wirtschafts- und Sozialstruktur. Zunächst wurde daher die ÖPNV-Politik der sieben Nachbarländer Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Österreich, Schweden und Schweiz systematisch untersucht. Aus weiteren Ländern wurden einzelne interessante Lösungsformen in die Untersuchung einbezogen. Dabei stand im Mittelpunkt, neuartige Gestaltungselemente zu erfassen und ihre Übertragbarkeit auf ländliche Räume Deutschlands zu überprüfen. Eine deutliche Verbesserung der Situation des ÖPNV im ländlichen Raum in Deutschland kann durch eine integrierte Einführung von Elementen ausländischer Rahmenbedingungen, Großkonzepte und unkonventioneller Kleinformen erreicht werden. Die Länderuntersuchungen haben gezeigt, daß geeignete Lösungen vor allem in drei Bereichen zu suchen sind: a) in der Art und dem Maß landesweiter Einflußnahme mit finanziellem Engagement, landesweiten ÖPNV-Konzepten, Maßnahmen zur Schaffung vergleichbarer Wettbewerbsbedingungen der Verkehrsträger, Mindestbedienungsstandards; b) in der Regionalisierung der verkehrspolitischen Verantwortung mit stärkerer finanzieller Eigenbeteiligung, regionalen Verkehrskonzepten, gezielten Maßnahmen zur Sicherstellung eines adäquaten Verkehrsangebotes vor Ort; c) in der Privatisierung von Verkehrsunternehmen und der Schaffung von marktwirtschaftlichen Wettbewerbsbedingungen (einschließlich Deregulierung).