Dieser Download ist nicht möglich!
DOK Straße
Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 42549

Lärmmindernde Betonoberflächen

Autoren H. Sommer
Sachgebiete 11.3 Betonstraßen
14.5 Akustische Eigenschaften (Lärmminderung)

Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 415, 1993, 64 S., zahlr. B, T, Q

Im Zuge eines Forschungsauftrages wurde eine neue Technologie zur Herstellung von Betonfahrbahndecken mit einer lärmmindernden Oberfläche entwickelt: Der Oberbeton wurde mit 8 mm Größtkorn und einem möglichst großen Anteil von polier- und verschleißresistentem Splitt 4/8 hergestellt, nur 3 bis 4 cm dick eingebaut, nach dem Längsglätten mit einem Kontaktverzögerer abgesprüht, mit einer Folie oder einem speziellen Nachbehandlungsmittel vor Wasserverlust geschützt. Tags darauf wurde der Feinmörtel auf und zwischen den Splittkörnern weggebürstet. Dadurch entsteht eine Oberfläche mit einem mittleren Profilspitzenabstand von 9 bis 10 mm und einer Rauhtiefe (Sandfleckmethode) von 0,7 bis 0,9 mm. Da grobe Rauheiten fehlen, wird das Rollgeräusch auf ein Minimum reduziert. Die neue Technik setzt den (in Österreich seit jeher üblichen) zweilagigen Einbau voraus. 1990 bis 1992 wurden in Österreich auf Autobahnen 11 Deckenlose mit einer Gesamtlänge von 90 km Richtungsfahrbahn mit einer Waschbetonoberfläche hergestellt. Die Mehrkosten für die Waschbetonoberfläche betrugen 20,- bis 25,- S/qm. Das Rollgeräusch ist ebenso niedrig wie bei anderen lärmmindernden Oberflächen. Die Griffigkeit ist mit Reibbeiwerten zwischen 0,60 und 0,75 (Stuttgarter Reibungsmesser 60 km/h, mit Schlupf) höher als bei den früher üblichen Oberflächen. Der Winterdienst ist völlig unproblematisch und erfordert nicht mehr Streusalz als bisher. Mit dem 1992 erreichten Stand kann die Technologie des feinkörnigen Waschbetons als ausgereift gelten. Als preisgünstige Variante zu einer Oberflächenbehandlung mit Epoxydharz und Splitt 3/4 wurde eine zementgebundene Oberflächenbehandlung entwickelt. Anstelle von reinem Epoxydharz wird ein kunststoffmodifizierter Feinmörtel verwendet, der mit 0,4 kg/qm nur 1/3 des Kunstharzes benötigt, durch Spritzen auf den durch Hochdruckwasserstrahlen aufgerauhten und gereinigten Altbeton aufgetragen und mit Splitt 3/4 abgestreut wird. 1990 wurde eine Versuchsfläche auf einer Stadtstraße in Wien, 1992 eine auf der Südautobahn angelegt. Das Verhalten unter Verkehr ist bislang befriedigend, eine großtechnische Anwendung steht noch aus.