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Detailergebnis zu DOK-Nr. 42606

Mineralfaserstoffe zur Modifizierung von Asphalt (Orig. engl.: Mineral fibre for the modification of asphalt)

Autoren H. Piber
G. Dohr
Sachgebiete 9.1 Bitumen, Asphalt
9.4 Chemische Stoffe, Kunststoffe (Haftmittel, Zusatzmittel)

in: 5th EUROBITUME CONGRESS June 16-18th 1993 in Stockholm. Stockholm, 1993, Vol. I B, Session 3 and 4, S. 493-496, 8 B, 4 T, 3 Q

Der Zusatz von Mineralfaserstoffen zur Asphaltmischung zeigt einen stabilisierenden Effekt. Dieses Verhalten wird für porigen Asphalt und Splittgußasphalt genutzt, wobei die Fasern während des Transportes der heißen Mischung den Binder an Ort und Stelle halten. Ein weiterer Nutzen ist die Reduzierung der Verformung der Asphaltschichten, die auf die Verkehrsbelastung zurückzuführen ist. Untersucht wurde die österreichische Mineralfaser HERALAN und die Wasserabsorption der Mischungen aus SBS-modifiziertem Bitumen PmB 65 sowie weitere Faserarten bei 40 Grad Celsius gemessen. Die Mineralfasern haben in der Praxis die absorbierte Wassermenge nicht erhöht. Der Einfluß der Mineralfaser auf die Asphaltmischung wird auf der Grundlage von Grobsplitt und verschiedenen Binderarten für Asphalte des Typs BTD 16 gezeigt. Verwendet wurden: B100, B100 + 0,3 % HERALAN sowie PmB, PmB 65 + 0,3 % HERALAN. Die Leistungseigenschaften der Asphaltmischungen mit verschiedenem Bindergehalt werden durch den Verformungsmodul bestimmt. Bei einer Prüftemperatur vom + 50 Grad Celsius verbessert der Zusatz der Mineralfaser HERALAN den Verformungsmodul, wenn man einen Standardbinder oder ein modifiziertes Bindemittel verwendet. Zur Durchführung der Zugversuche bei - 5 Grad Celsius mit Asphaltprobekörpern AB4 wurde eine Instron-Prüfmaschine angepaßt. Die Verformungsgeschwindigkeit betrug 0,01 mm/min. Als Binder wurden ein Bitumen B100 und das SBS-modifizierte Bitumen PmB 65 verwendet. Die Faseranteile betrugen 0,3 % und 0,6 % bezogen auf die Asphaltzusammensetzung. Im Vergleich zum B100 ergibt das modifizierte Bitumen eine Erhöhung der Zugfestigkeit (Maximallast) und Verformungsenergie, die zum Brechen des Probekörpers benötigt wird. Auf der österreichischen Fernverkehrsstraße A 2 in der Nähe vom Völkermarkt wurde ein Straßenversuch zur Bewertung der Qualität einer Tragschicht BT I 22 unter Verwendung des Bindersystems PmB 65 und der Mineralfaser (0,3 %) durchgeführt. Sowohl das elastomer modifizierte Bitumen als auch die Fasern tragen zusammenwirkend zum Verformungswiderstand bei. Weitere Versuche erfolgten mit einer Prüfeinrichtung mit Nachführrad bei 60 Grad Celsius (Verkehrssimulation). Nach 30.000 Zyklen zeigte die Tragschicht Verformungsraten zwischen 6,2 % und 10,0 %. Der auf einem B100 basierende Probekörper ergab eine Verformungsrate von mehr als 10 % nach 3.000 Zyklen.