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Detailergebnis zu DOK-Nr. 42690

Die Geologie des Gotschna-Rutschhanges

Autoren R. Münger
R. Rageth
Sachgebiete 7.5 Rutschungen, Erosion, Böschungssicherung, Stützmauern

Straße und Verkehr 80 (1994) Nr. 5, S. 271-275, 5 B

Eine Ortsumfahrung von Klosters (Graubünden) soll als Tunnel durch einen Hang mit Rutschbewegungen bis zu 7 cm/Jahr geführt werden. Refraktionsseismik und Bohrungen bis max. 364 m geben die Mächtigkeit der Rutschmasse mit 100 m an. Die Tiefenlage der Rutschfläche und die Bewegungsgeschwindigkeit werden seit 1983 in 35 Bohrungen mit Neigungsmessungen und Trivec-Rohren, die auch axiale Verformungen erfassen, beobachtet. So konnten am Hangfuß Hebungen nachgewiesen werden. Das gespannte Grundwasser in den Rutschmassen, der anstehenden Moräne und dem druckhaften Fels wird mit über 70 Piezometern und 10 Porenwasserdruckgebern gemessen. Besonders kritisch sind die Tagbaustrecken nahe den Portalen, die im Rutschbereich liegen. Die Bohrergebnisse lassen mehrere geologische Interpretationen zu. Es werden bestimmte Baumaßnahmen wie Tiefe des Tunnels, Wasserhaltung, fallende Vortriebsrichtung und Damm- statt Brückenbauwerken vorgeschlagen und begründet. Aufzufahren sind penninische Flyschserien, Gesteine der Aroser Schuppenzone: Kalk-Tonschiefer, Dolomit, sandige Kalke, rote Tonschiefer.