Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 42992

Französische Entwicklungen und Erfahrungen auf dem Gebiet des durchlaufend bewehrten Betons

Autoren J.L. Nissoux
J. Aunis
Sachgebiete 11.3 Betonstraßen

Straße und Autobahn 45 (1994) Nr. 9, S. 12-20, 9 B, zahlr. T, 14 Q

Die Societé des Autoroutes Paris-Rhin-Rhone (SAPRR) hat sich 1982 aufgrund der Vorzüge ( auch auf der Kostenseite) entschlossen, durchlaufend bewehrte Decken (BAC) einzusetzen. Bis heute sind 3,5 Mio. qm BAC gebaut worden. Voraussetzung, vor allem für den Hocheinbau auf abgängigen Betondecken, sind die Einbeziehung des Randstreifens in die Herstellung der Fahrbahn ("Überbreite" genannt) und eine wirksame Entwässerung in Form entwässernder gebundener (Magerbeton) oder ungebundener Tragschichten, in Form gesonderter Drainagen sowie in Form von Flachdrainagen und Flach"teppichen". Die Schichtdicken des BAC betragen für die höchste Verkehrsbelastung in Abhängigkeit von der Unterlage - definiert durch den Wert PF - zwischen 26 und 21 cm. Darüber sind 15 cm beton bitumineux oder beton maigre (Bm) angeordnet. Die Erosionsbeständigkeit der zementgebundenen Tragschicht kann durch einen Zementanteil von 5 % in einem Mineralstoffgemisch gewährleistet werden. Die Ausbildung der Abschnittsenden von Brücken oder Übergängen zu anderen Bauweisen ist aufwendig durch Anordnung von Spornen oder durch sonstige Maßnahmen, die mögliche Verschiebungen bis 5 cm aufnehmen müssen. Längsfugen und Querbewehrung müssen vorgesehen werden. Hinsichtlich der Bewehrungen gibt es die Möglichkeit, Bewehrungen auf Abstandshaltern vorzusehen - eine nur anfänglich in Frankreich vorgesehene Bauweise -, Bewehrungen (Stangen Durchmesser 16) in den durch Gleitschalungsfertiger herzustellenden Beton durch Führungsrohre einzubringen ( "einzuspinnen") oder, als neuere Möglichkeit, FLEXARM zu verwenden. FLEXARM besteht aus Bandstählen mit einem rechteckigen Querschnitt 44 x 2,15 mm und einer Elastizitätsgrenze nahe der Bruchgrenze bei 700 MPa, außerdem Vertiefungen und Erhebungen zur Verbesserung der Haftfestigkeit. FLEXARM kann in Rollen zwischen 300 und 500 m verpackt werden. Der Anteil an Bewehrung mit FLEXARM beträgt mit 0,32 % des Betonquerschnitts etwa die Hälfte des erforderlichen Stahlquerschnitts mit Rundstählen Durchmesser 16. Bis jetzt wurden 800.000 qm BAC mit FLEXARM ausgeführt. Abschlußfugen bedürfen besonderer Bearbeitung: Vorschläge wurden unterbreitet. Perspektiven wurden angedacht: eine Weiterentwicklung der FLEXARM-Bewehrung zur Verbesserung der Haftkräfte Stahl/Beton beim derzeitigen Modell sowie eine Weiterentwicklung der Konstruktion mit einem Trend zu Oberbauten in Verbundbauweise, die als halbstarre Oberbauten aus fugenlosem Magerbeton definiert werden können. Der BAC bildet dann die Tragschicht, die eine Deckschicht aus offenporigem Asphalt oder Beton erhalten könnte. Erste Studien befassen sich im Hinblick auf die zunehmende Forderung nach lärmmindernden Decken mit diesen Bauweisen. Im Anhang wurden Formeln für die Berechnung der Verschiebung an den Enden von BAC sowie für den Anteil an Längs- und Querbewehrungen angegeben.