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Detailergebnis zu DOK-Nr. 43200

Tiefe Baugruben sind nur selten Standardware

Autoren V. Rizkallah
Sachgebiete 7.5 Rutschungen, Erosion, Böschungssicherung, Stützmauern

Deutsches Ingenieurblatt 1 (1994) Nr. 7/8, S. 12-22, 16 B, 7 Q

Ausgehend von der Erkenntnis, daß tiefe Baugruben von den geologischen und hydrologischen Untergrundverhältnissen ebenso beeinflußt werden wie von Nachbarbebauungen, werden als Planungskriterien die technischen Anforderungen (geringe Verformungen der Verbaukonstruktion in vertikaler und horizontaler Richtung, Minimierung der Beeinflussung der Grundwasserverhältnisse, Berücksichtigung benachbarter Liegenschaften, Minimierung der Lärm-/Erschütterungseinwirkungen, geringe Verkehrsbehinderung, Wirtschaftlichkeit), die rechtlichen (Gerichtsurteile aufgrund der §§ 823 und 909 BGB) und versicherungstechnischen Belange (Beweissicherungsmaßnahmen, Art und Umfang der Haftung) vorangestellt. Der Stand der Technik wird an zahlreichen Planbeispielen dargestellt (Trägerbohlwände, Stahlspundwände, Bohrpfahlwände, Schlitzwände, Rohrpfahlwände, kombinierte Lösungen). Mit einem Tiefenrekord von 200 m (Erprobung im Ausland) und Wanddicken bis 3 m stehen die Schlitzwände vorn an. Zur Vermeidung von Bauschäden wird eine umsichtige Planung als unabdingbar angesehen. Von besonderer Bedeutung für Planung, Berechnung und Ausführung ist eine ständige Kommunikation zwischen Tragwerksplaner, Gründungsberater, Prüfingenieur, Baufirma und Bauherrn. Zur rechtzeitigen Erkennung und Vermeidung/Reduzierung möglicher Bauschäden wird eine Checkliste empfohlen, die beim Autor angefordert werden kann; sie ist vom Arbeitskreis Baugruben aufgestellt worden.