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Detailergebnis zu DOK-Nr. 43495

Veränderung der chemischen Zusammensetzung von Bitumen während der Oxidation im Laboratorium mit dem Thin-Film-Oven-Test (Orig. engl.: Evolution of chemical composition of bitumen during oxidation in laboratory with the thin-film oven test method)

Autoren M.F. Tallafigo
Sachgebiete 9.0 Allgemeines, Prüfverfahren, Probenahme, Güteüberwachung
9.1 Bitumen, Asphalt

in: 5th EUROBITUME CONGRESS June 16-18th 1993 in Stockholm. Stockholm, 1993, Vol. IA, Session 1 and 2, S. 214-219, 9 B, 4 T, 11 Q

Ein handelsübliches Bitumen 60/70 wird auf die Veränderungen bei der mehrfachen Alterung mit dem Thin-Film-Oven-Test (TFOT) untersucht. Die Untersuchungen umfassen neben den üblichen Bitumenkenndaten (Nadelpenetration, Erweichungspunkt Ring und Kugel, Brechpunkt nach Fraaß, Duktilität) die physikalisch-chemische Zusammensetzung (Asphaltene, Aromaten, polare und gesättigte Verbindungen), chemische Analysen, Molekulargewicht. Die Alterung erfolgte 1, 2, 4, 6, 8 und 10 mal, nach jeder Alterung wurde die gesamte Untersuchungspalette durchgeführt. Als Vergleich wurden aus bestehenden Straßenbelägen zurückgewonnene Bindemittel herangezogen. Die Penetration nimmt während der ersten Alterungen deutlich stärker ab als bei den späteren Alterungen, der Erweichungspunkt Ring und Kugel nimmt nahezu linear mit den Alterungen zu, der Brechpunkt nach Fraaß liegt mit zunehmender Alterung höher, die Bestimmung der Duktilität erfolgte nur bis zur Hälfte der vorgesehenen Alterungen, danach wurde darauf verzichtet, da die Duktilität bereits ein sehr niedriges Niveau erreicht hatte. Der Anteil an Asphaltenen nimmt nahezu linear mit der Anzahl der durchgeführten Alterungen zu, der Anteil an naphtenischen Aromaten nimmt vor allem während der ersten Alterungen drastisch ab, die polaren Anteile weisen ein Maximum nach der Hälfte der Alterungen auf. Bei den gesättigten aromatischen Verbindungen tritt keine wesentliche Änderung des Anteils auf. Mit dem TFOT kann eine dem Prozeß in der Straße vergleichbare Alterung im Labor durchgeführt werden. Er erlaubt daher gezielte Untersuchungen im Hinblick auf die Wiederverwendung von Asphalt unter Zugabe von Rejuvinator.