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Detailergebnis zu DOK-Nr. 43534

Die Technologie und der Einbau von faserverstärktem Spritzbeton (Orig. franz.: La technologie et la mise en ceuvre du beton projete renforce de fibres)

Autoren G. Durand
M. Legrand
S. Buzed
Sachgebiete 15.8 Straßentunnel

Tunnels (1994) Nr. 126, S. 307-317, 11 B

Spritzbeton ist ein Beton, der durch Eindrücken in ein Rohrsystem und Anwerfen mit einer Druckluftdüse eingebaut wird. Die Beimengung von Fasern verleiht ihm im Zusammenhang mit Quantität und Qualität der Fasern bestimmte Eigenschaften, wie z.B. verbesserte Kohäsion des Frischbeton, Begrenzung des Schwindeffekts, Verbesserung der Biege- und Scherfestigkeit, höhere Zähigkeit gegenüber Rißbildung. Die gegenwärtigen Erfahrungen basieren hauptsächlich auf der Anwendung von Fasern aus Stahl. Man unterteilt den Einbau in zwei Arten, in den Trocken- und den Naßeinbau. Der Unterschied besteht in der Art der Wasserzuführung beim Einbau bzw. bei der Betonherstellung. Der Einbau erfolgt bei Großbaustellen durch ferngesteuerte Geräte (Roboter). Die Kornzusammensetzung entspricht der für den Beton erforderlichen Sieblinie, Größtkorn <= 10 mm. Der Wassergehalt des Korngemisches ist konstant zu halten und soll beim Trockeneinbau zwischen 2 und 4 % liegen. Daher sind die Zuschlagstoffe für Spritzbeton unter Dach zu lagern. Die Stahlfasern werden aus Draht-, Walz- oder Frässtahl gewonnen und einer Antikorrosionsbehandlung unterworfen. Der Durchmesser von Drahtstahlfasern liegt bei einer Länge von 15-40 mm zwischen 0,4 bis 0,6 mm, von Walzstahlfasern bei L = 12 bis 30 mm bei ca. 0,5 mm; Frässtahlfasern haben einen Querschnitt von 0,25 x 2,0 mm, und eine Länge von 16-32 mm. Als Zusatzmittel werden zwecks Einbauerleichterung und/oder Verbesserung der Betonqualität Abbindebeschleuniger, Plastifizierer und Steifeverbesserer angewendet. In allen Fällen werden solche Zusatzmittel ausgeschlossen, die die Korrosion der Stahlfasern bewirken. Die Zusammensetzung des Frischbetons ändert sich während des Einbaus: zum einen sinkt der Stahlfasergehalt während des Anspritzvorganges (aufgrund der Lanzenführung, der Lage der Einbauoberfläche, des Betontyps und der Faserart), zum anderen prallen Bestandteile des Frischbetons beim Anspritzen ab. Beiden Phänomenen wird durch Begrenzung des Größtkorndurchmessers auf maximal 10 mm und Erhöhung des Anteils an Feinstbestandteilen begegnet. Als Anwendungsbereich wird besonders der Tunnelbau hervorgehoben, wo der Spritzbeton in bestimmten Fällen eine bewehrte Betoninnenschale ersetzen kann.