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Detailergebnis zu DOK-Nr. 43555

Berechnung der Fahrgastwechselzeiten - Die Leistungsfähigkeit von Fahrzeugeinstiegen - Einflüsse und Auswirkungen

Autoren U. Weidmann
Sachgebiete 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr

Nahverkehr 13 (1995) Nr. 1/2, S. 64-72, 10 B, 2 T, 2 Q

Die Einflüsse auf die Fahrgastwechselzeit sind vielfältiger Natur, was deren Streuung fördert und deren quantitative Erfassung erschwert. Durch gezielte Modellvereinfachungen sowie durch umfangreiche Messungen im Betrieb und unter Laborbedingungen konnte der Fahrgastwechsel dennoch der Berechnung zugänglich gemacht werden. Als eine Erkenntnis aus der hier zusammengefaßten Dissertation wird aufgezeigt, daß die Fahrgastwechselzeit eines Zuges in erster Näherung linear von der zur Verfügung stehenden Gesamtbreite aller Türen abhängig ist. Kurse mit vielen schmalen Türen weisen - bei identischer Gesamttürbreite - kürzere Fahrgastwechselzeiten auf als solche mit wenigen breiten Türen. Kleine Türabstände beschleunigen den Fahrgastwechsel bei kleinen bis mittleren Fahrgastwechselzahlen zusätzlich. Durch einen ebenerdigen Einstieg läßt sich die Fahrgastwechselzeit bei identischer Türzahl und -breite gegenüber einem Treppeneinstieg um rd. 30 % und die Beförderungszeit um knapp 4 % vermindern. Dadurch eröffnet sich bei Nahverkehrslinien von über 8 bis 10 km Länge die Möglichkeit zur Einsparung eines Kurses. Eine homogene Fahrgastverteilung auf dem Bahnsteig und im Fahrzeug sowie eine gleichmäßige Türverteilung verkürzen die Fahrgastwechselzeiten spürbar. Hohe Fahrgastdichten verlängern die Fahrgastwechselzeit, eine solche von z.B. 5 Pers./m2 um rund die Hälfte. Die Zu- und Abflußverhältnisse zu Fahrzeugtüren müssen sorgfältig konzipiert werden; meist ist eine beidseitige Abflußmöglichkeit erforderlich.