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Detailergebnis zu DOK-Nr. 43667

Biozönologisch-landschaftsökologische Bestandsaufnahme und Bewertung bei der Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) unter Berücksichtigung von Tiergemeinschaften, Pflanzengesellschaften und Vegetationskomplexen

Autoren A. Kratochwil
A. Schwabe
Sachgebiete 5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP

Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 636, 1993, S. 63-84, 8 B, zahlr. Q

Die Beurteilung von Eingriffen in die Landschaft muß auf einer biozönologisch-landschaftsökologischen Bewertung fußen. Ausreichende Standards für die Integration landschaftsökologischer, vegetationskundlicher und zoologischer Ergebnisse gibt es bisher nicht. Ein Ansatz hierfür, der eine Bewertung großer Flächengebiete, kurze Untersuchungszeiträume und die Verknüpfung von Tiergemeinschaften, Pflanzengesellschaften und Vegetationskomplexen berücksichtigt, wird hier vorgestellt. Die Beurteilungsmethode stützt sich auf die empirische Analyse, welche naturräumliche Grundeinheiten (Fliesen) aufschlüsselt und typisierbar macht. Die in einer Landschaft wiederkehrenden Vegetationskomplexe können durch Kenntnis der zugrundeliegenden Vegetationstypen und abiotischer Strukturen erfaßt und verglichen werden. Langjährige Erfahrungen belegen, daß in gleichen definierten Vegetationskomplexen - regional modifiziert - dieselben Tierarten-Verbindungen auftreten. Diese Koinzidenz erlaubt nach dem Prinzip der induktiven Generalisierung Aussagen für einen bestimmten Landschaftsraum. Der Nachweis bestimmter stenöker Charakterarten eines Vegetationskomplexes belegt das potentielle Vorkommen anderer charakteristischer Arten. Durch Eichung dieses Schlüssels auf Raumeinheiten ist eine Übertragbarkeit auf andere Landschaftsteile möglich; dadurch verringert sich der Untersuchungsaufwand erheblich. Die zoologische Erfassung bei einer Eingriffs-UVS umfaßt: 1. Die Charakter- und Zielartengruppen ausgewählter, botanisch wertvoller Vegetationskomplexe. 2. Bestandsaufnahme und Linientaxierung von Vögeln, evt. auch Säugern und anderen gut kenntlichen Tiergruppen mit größerem Aktionsradius. 3. Kartierung abiotischer Strukturelemente mit Bedeutung für die Tierwelt (Mauern, Höhlen, Pfosten). 4. Die induktive Generalisierung zoologischer Ergebnisse von definierten auf homologe Vegetationskomplexe. 5. Die kartographische Kennzeichnung wichtiger Vegetationskomplexe gleichen Typs und der zoologisch wichtigen Landschaftsstrukturen. Aus der Synthese von vegetationskundlichen und zoozönologischen Erkenntnissen ergibt sich eine aussagefähige Raumbewertung nach den Prinzipien der Bioindikation.