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Detailergebnis zu DOK-Nr. 43724

Der Erhaltungszustand der kommunalen Infrastruktur

Autoren R. Debelius
Sachgebiete 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)
12.0 Allgemeines, Management

Berlin: Analytica Verlagsgesellschaft, 1994, 219 S., 5 B, zahlr. T, Q (Schriften zur angewandten Umweltforschung H. 1)

Die Studie beschäftigt sich mit dem Problem der Erfassung des Erhaltungszustandes der kommunalen Infrastruktur, den Konsequenzen für die kommunale und staatliche Wirtschaftspolitik, die sich aus einer unzureichenden Erhaltung der Infrastruktur ergeben, den Ansatzpunkten für eine Ursachenanalyse und den Möglichkeiten der Gegensteuerung gegen einen Trend der sich weiter verschlechternden Qualität der Infrastruktur. Die vorliegende Untersuchung versucht, den Erhaltungszustand der Infrastruktur in den Gemeinden mit Hilfe einer Befragung zu erfassen. Das Ergebnis bildet die Basis für den Entwurf der Struktur eines möglichen Monitoring-Systems, das eine Überwachung der Qualität einzelner Infrastrukturobjekte ermöglicht. Das System erfaßt objektspezifische Daten zum technischen Aufbau, verschiedene Qualitätsindikatoren und alle Einnahmen und Ausgaben, die dem Objekt zugeordnet werden können. Auf der Grundlage der technischen Zusammenhänge wurde ein Fragebogen entwickelt, der nach einer Testphase an alle hessischen und ausgewählte nordrhein-westfälischen Gemeinden verschickt wurde. Mit den Angaben aus 117 hessischen und 32 nordrhein-westfälischen Gemeinden wurde für die Infrastrukturbereiche Kanalisation, Straßen, Brücken und Hochbauten ein differenziertes Bild des Erhaltungszustandes nachgezeichnet. Als Ergebnis der Umfrage läßt sich feststellen, daß der Erhaltungszustand Kanalisation schlechter ist als in den anderen Bereichen. Nachdem die Bestimmungsgründe für die Erhaltung der materiellen Infrastruktur einzeln diskutiert wurden, werden aus der Fülle der Determinanten diejenigen ausgewählt und empirisch überprüft, die den größten Erklärungsgehalt aufweisen. Es sind dies die unzureichende Bereitstellung von Erhaltungsausgaben, Einflüsse übergeordneter Gebietskörperschaften, die politische Sichtbarkeit und die Informationslage. Für diese Determinanten wird das Beziehungsgefüge, das die vier untereinander verbindet, aufgezeigt und als zusätzliches Erklärungsmoment angeführt. Diese Interdependenzen sind auch bei der Erstellung einer Strategie zur Behebung des Mißstandes zu berücksichtigen. Die Folgerungen für die Gemeinden, die Länder und den Bund betreffen zunächst die Konsequenzen aus der unzureichenden Qualität der vorhandenen Infrastruktur, wie z.B. den zu bewältigenden Erhaltungsausgabenstau oder den Wachstumseinbußen, dann aber auch die Handlungsmöglichkeiten, die zur Verfügung stehen, um die Qualität der Infrastruktur auch langfristig auf hohem Niveau zu halten. Um letzteres sicherzustellen, wird ein Vorschlag unterbreitet, der die Handlungsmöglichkeiten aller Gebietskörperschaftsebenen zu einer Strategie verbindet.