Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 43735

Instandsetzung einer Isarbrücke - Erfahrungen beim Einsatz von PCC und SPCC

Autoren J. Weber
Sachgebiete 15.0 Allgemeines, Erhaltung

Beton 45 (1995) Nr. 2, S. 88-92, 13 B, 1 T

Beim Bau der Isarbrücke Unterföhring waren Fehlstellen im Beton in Form von Kiesnestern entstanden, die nachträglich durch einen chloridhaltigen Mörtel ausgebessert worden waren. Nach 20 Jahren hatte dieser zu starken Korrosionsschäden an der Bewehrung geführt. Durch Inaugenscheinnahme und Abklopfen der Betonoberfläche wurden die Schadstellen systematisch gesucht und mittels Elektrohämmer ausgestemmt. Die Oberfläche des verbleibenden gesunden Betons wurde durch Druckluft mit festem Strahlmittel gereinigt, wobei auch die freigestemmte Bewehrung bis zu einem Reinheitsgrad SA 2 1/2 gestrahlt wurde. Nach Auftrag eines systemimmanenten Korrosionsschutzes auf die Bewehrung und dem mattfeuchten Vornässen der Betonoberflächen erfolgte das Einbürsten des Haftmörtels und der Auftrag des Zementmörtels mit Kunststoffzusatz bei kleineren Flächen von Hand (PCC) und in größeren mittels Trockenspritzverfahren (SPCC). Nach einem Aufsprühen von Wasser und dreitägigem Abdecken mit Folie, abermaligem Druckluftstrahlen mit festem Strahlmittel und Auftrag eines Ausgleichspachtels zur Erzielung einer glatten Oberfläche erfolgte eine letzte, nochmalige Betonnachbehandlung durch Folienabdeckung. Die PCC- und SPCC-Betonersatzsysteme nach ZTV-SIB 90 zeigen einen guten Verbund mit dem Untergrund und lassen sich an steile Kantenufer gut anarbeiten. Die noch fehlende Langzeitbewährung, ihre Unterlegenheit gegenüber dem ursprünglichen, gesunden Konstruktionsbeton und ihr Preis lassen eine sparsame Anwendung im unbedingt erforderlichen Umfang angeraten erscheinen.