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Detailergebnis zu DOK-Nr. 43746

Schaffung von Kapazitätsreserven durch ordnungspolitische Maßnahmen im Verkehr

Autoren R. Stamm
Sachgebiete 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft

Schriftenreihe der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft (DVWG) Reihe B, H. B 178, 1995, S. 38-66, 4 B

Auf rund einem Viertel des deutschen Autobahnnetzes bestehen ganzjährig Kapazitätsengpässe. Solche bestehen auch auf den Hauptabfuhrstrecken der DB AG. Diese erbringt heute 85 % ihrer Verkehrsleistung auf 40 % des Netzes. Nur im Wasserstraßennetz gibt es mit Ausnahme der Mosel noch freie Kapazitäten. Zudem bestehen im deutschen Luftraum wegen der zivilen und militärischen Fliegerei Engpässe. Für die Zukunft wird angestrebt, die Mobilität für die Gesellschaft sicherer und umweltgerechter zu gewährleisten. Notwendig sind für den Standort Deutschland nicht nur ein umweltverträgliches Verkehrssystem, sondern auch eine effiziente Verkehrsbedienung. Hierzu ist verkehrliche Ordnungspolitik erforderlich. Im Verkehr gibt es keine "Kapazitätsreserven" als brachliegendes Potential. Hierbei ist es nötig, nutzbare Kapazitäten bei allen Verkehrsträgern besser zu erschließen und zu nutzen. Die hierzu erforderliche Verkehrspolitik hat Ordnungs- und Investitionspolitik zu umfassen. Die dazu erforderlichen Lösungen sind nur auf europäischer Ebene möglich. Die Ausgangslage wird charakterisiert durch Verkehrsaufkommen, -leistungen und Prognosen, durch Verkehrspolitik im Europäischen Binnenmarkt. Erörtert werden die nutzbaren Kapazitäten durch Ordnungspolitik, indem die Rolle der verkehrlichen Investitionspolitik herausgestellt wird. Beim Güterverkehr geht es um den Übergang zu einer neuen Ordnungspolitik in Deutschland, um deren "freie Felder", um die Situation nach der Tarifaufhebung, um unternehmerische Möglichkeiten, um Kabotage, Bahnreform, um Combi-Verkehr und Container und um Rohrfernleitungen. Zudem werden ordnungspolitische Fragen zum Personenverkehr, zu Knappheitspreisen und zur Telematik behandelt. Schließlich wird beispielsweise gefolgert: Ziel ist eine angebotsorientierte Politik bei allen Verkehrsträgern. Die Einstellung des einzelnen ist entscheidend für das Bild des Verkehrssystems. Gesellschaftspolitische Defizite (wie bei der CO2-Reduktion) können nicht allein durch Verkehrspolitik ausgeglichen werden. Das Mindern der Umweltbelastungen ist das Gebot der Stunde.