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Detailergebnis zu DOK-Nr. 43822

Temperaturspannungen in Stahlbeton- und Spannbetonkonstruktionen

Autoren J. Walraven
Sachgebiete 9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk
15.3 Massivbrücken

in: Vorträge der DBV-Arbeitstagung am 16. Juni 1993 in Wiesbaden. Wiesbaden: Deutscher Beton-Verein, 1994, S. 20-24, 13 B, 7 Q (Forschung)

Die Auswirkungen von Temperaturzwangsbeanspruchungen und ihre rechnerische Berücksichtigung wurden in drei Modellversuchen überprüft. Dabei zeigte sich, daß bei höheren Temperaturen auch das Kriechen und die Relaxation verstärkt werden. In der ersten Versuchsreihe wurde für eine kurzzeitige Temperaturbeanspruchung bis 60 Grad Celsius ein nur vom Temperaturanstieg abhängiger Abminderungsbeiwert zur Berechnung der Zwangsspannungen ermittelt. Bei der zweiten Versuchsreihe wurde das Kriech- und Relaxationsverhalten bei wiederholter Temperaturzwangsbeanspruchung untersucht. Dabei zeigte sich, daß bei zyklischen Temperaturwechseln durch Relaxation die ursprünglich auftretenden Spannungen sehr stark zurückfallen. Nach Untersuchungen von Shen kann das Verhalten mit einem rheologischen Modell aus zwei nichtlinearen Federn und einem nichtlinearen Dämpfer beschrieben werden. Die dritte Versuchsreihe befaßte sich mit Stahlbeton-Biegebauteilen unter Zwangsbeanspruchung aus einseitiger Erwärmung. Zugspannungen treten bei Krümmungsverhinderung dabei auf der nicht erwärmten Seite auf. Sie sind jedoch in weiten Temperaturbereichen geringer als eine Berechnung ohne Berücksichtigung der Relaxation und Eigenspannungen vermuten läßt.