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Detailergebnis zu DOK-Nr. 43904

Leichter und schneller geht es mit Grabenverbaugeräten

Autoren G. Kotte
Sachgebiete 7.9 Leitungsgräben, Rohrleitungen, Durchlässe

Straßen- und Tiefbau 49 (1995) Nr. 4, S. 18-21, 4 B

Kanal- und Leitungsgräben können in nicht standfesten Böden nur durch unmittelbar nach dem Grabenaushub in den Grabenquerschnitt eingestellte oder eingedrückte und gegen die Grabenwände abgespindelte Verbausysteme freigehalten werden. Dabei steht der Schutz der in den Baugruben tätigen Personen im Vordergrund. Entsprechend werden seit langem schon Grabenverbaugeräte aus Metallplatten zum Einsatz gebracht. Diese Verbaugeräte erfüllen neben den sicherheitstechnischen auch zahlreiche bautechnische und wirtschaftliche Anforderungen wie die Minimierung der Aushubflächen und -volumina, die Aufnahme ein- oder wechselseitiger Horizontalkräfte aus nahen und hohen Verkehrslasten sowie eine Steigerung der allgemeinen Belastbarkeit der Grabenrandzonen, eine Verhinderung punktförmiger Ausflüsse fließender Sande sowie die Abrutsch- und Einsturzsicherung von in Grabennähe stehender Bauwerke. Metallplatten-Verbaugeräte benötigen vor ihrer generellen Vertriebs- und Nutzungsfreigabe eine eingehende Prüfung der Konstruktions- und Produktionsunterlagen sowie der Betriebsanleitung. Die Freigabe wird durch eine an jedem Gerät befestigte Prüfplakette dokumentiert. In nur zeitweilig standfesten Böden ist in der Regel das Einstellverfahren als Verbaumethode praktikabel. Bei der Ausführung derartiger Arbeiten ist ein Bagger ausreichender Hubkapazität als Hebezeug für die 300 bis 600 kg schweren Verbaugeräte aus Stahl erforderlich. Metallplatten-Verbaugeräte aus Aluminium und einem Gewicht von etwa 100 kg ermöglichen bei Grabentiefen bis zu 3 m den Einsatz leichter Kompaktbagger und u.U. auch das Einstellen von Hand. In rolligen oder fließenden Böden werden die Verbaugeräte im Wechsel mit dem Aushub mittels Tieflöffel in die Baugrube eingedrückt. Trotz des verstärkten Einsatzes von Metallplatten-Verbaugeräten ist die laufende praktische Übung des Baustellenpersonals in der Herstellung von Graben- und Grubenverbauungen unverzichtbar. Aus diesem Grunde sollten im Grabenbau und -verbau geübte Teams nicht auseinander gerissen werden, ebenso sollte das im Bauunternehmen genutzte Verbausystem möglichst nicht gewechselt werden, um die aus früheren Baumaßnahmen erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten auf Dauer zu erhalten.