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Detailergebnis zu DOK-Nr. 43985

Telefonieren am Steuer

Autoren E. Bruckmayr
S. Becker
M. Brockmann
Sachgebiete 6.0 Allgemeines
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Mensch und Sicherheit H. M 45, 1995, 188 S., zahlr. B, T, Q

Immer mehr Pkw sind mit Mobiltelefonen ausgerüstet. Die vorliegende Untersuchung sollte klären, ob sich das Telefonieren beim Autofahren auf das Fahrverhalten und die Verkehrssicherheit auswirkt. Dazu wurden Fahrversuche im realen Straßenverkehr mit einem Versuchsfahrzeug durchgeführt. 42 erfahrene und elf unerfahrene Mobiltelefonbenutzer absolvierten Testfahrten im Stadtverkehr und auf der Autobahn. Ergänzend hierzu wurden Hersteller und Anbieter von Autotelefonen zur Gestaltung und Positionierung der Telefone befragt. Die Fahrversuche zeigten, daß sich das Telefonieren mit dem Hörer in der Hand negativ auf die Aufmerksamkeit und Koordination beim Fahren und somit auf die Fahrzeugführung auswirkt. In komplexen Verkehrssituationen im Stadtverkehr erschwerte das Telefonieren die Informationsaufnahme und -verarbeitung. Ein noch größeres Sicherheitsrisiko als das Sprechen war jedoch der Wählvorgang, insbesondere das Eintippen der Rufnummer über die Tastatur in der Mittelkonsole. Die Studie kommt zu dem Schluß, daß sich aus den gewonnenen Ergebnissen kein pauschales Verbot ableiten läßt. Autotelefone sollten allerdings generell mit Freisprechanlagen ausgerüstet sein, die Entwicklung von Sprachprozessoren forciert und die Bedienung vereinfacht werden. Das Wählen mit dem Hörer in der Hand sollte beim Fahren unterbleiben.