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Detailergebnis zu DOK-Nr. 44346

Beurteilung des Gebrauchszustandes von Brücken aufgrund von Belastungsversuchen und Langzeitbeobachtungen, Empfehlung für die Vorspannung (FA 83/90) (Orig. franz: Enseignements tirés d'essais de charge et d'observations à long terme pour l'évaluation des ponts et béton et le choix de la précontrainte) (Mandat de Recherche 83/90)

Autoren R. Favre
H. Charif
O. Burdet
Sachgebiete 15.3 Massivbrücken

Bundesamt für Straßenbau (Bern) H. 514, 1995, 121 S., zahlr. B, 4 T, zahlr. Q

Das Ziel der vorliegenden Untersuchung über den Gebrauchszustand vorgespannter Betonbrücken bestand darin, Empfehlungen für die Wahl der Größe der Vorspannung sowie Kriterien für die Auswertung von Belastungsversuchen zu geben. Die Beobachtung des kurzzeitigen Verhaltens während der statischen Belastungsversuche verdeutlichte den Einfluß nichttragender Elemente, wie Randabschlüsse oder Fahrbahnbeläge, auf die Steifigkeit einer Brücke. Diese Elemente müssen bei der Verformungsberechnung unter Versuchslasten berücksichtigt werden. Der Vergleich zwischen berechneten und gemessenen Verformungen aus einem Belastungsversuch erlaubt die Beurteilung des Tragverhaltens und der Gebrauchstauglichkeit einer Brücke. Werden gewisse Grenzwerte während des Belastungsversuches überschritten, so ist dies ein Zeichen für eine mögliche Rissebildung, welche mit der Zeit zu Schäden führen kann. Die Verwendung eines hydrostatischen Nivellierungssystemes erlaubte die langfristige Beobachtung mehrerer Brücken. Mehrere Parameterstudien zeigten den Einfluß der wichtigsten Größen, wie E-Modul, Zugfestigkeit oder Kriechzahl des Betons, sowie den Einfluss der Größe der Vorspannung und einer häufigen großen Verkehrslast. Die empfindlichsten Brücken sind diejenigen, deren Vorspannung die Dauerlastverformungen zu wenig ausgleichen. Dies ist der Fall, wenn der Grad des Verformungsausgleichs ß zwischen 0.5 und 0.8 liegt. Dementsprechend wird ein Wert ß zwischen 0.8 und 1.0 vorgeschlagen. Für vorgespannte Stahlbetonbrücken werden vier Anforderungsniveaus für den Grad des Verformungsausgleiches eingeführt. Die beiden obersten Niveaus, mit ß = 0.9 für erhöhte Anforderungen und ß = 0.8 für normale Anforderungen beziehen sich auf übliche Brücken in der Schweiz, wo mit Streusalzeinsatz zu rechnen ist.