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Detailergebnis zu DOK-Nr. 44531

Ortsveränderungen beim Lebensmitteleinkauf: Die vierte Lösung (Orig. engl.: Travel for food shopping: the fourth solution)

Autoren S. Cairns
Sachgebiete 5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung

Traffic Engineering + Control 36 (1995) Nr. 7/8, S. 411-418, 3 B, 8 T, 12 Q

In den 70er Jahren wurden die ersten Supermärkte auf der grünen Wiese gebaut, um die Innenstädte vom steigenden Kfz-Verkehr zu entlasten. Auf Grund der Reduzierung der innerstädtischen Einkaufsmöglichkeiten und der Verkehrsprobleme im Bereich der Supermärkte hat ein Umdenkungsprozeß im Hinblick auf die Sinnhaftigkeit solcher Supermärkte eingesetzt. Der Artikel beschreibt die Ergebnisse verschiedener Studien über das Verkehrsverhalten beim Lebensmitteleinkauf in England. Ca. 65 % der Einkaufsfahrten sind kürzer als 2 Meilen, nur 4 % länger als 10 Meilen. In 62 % der Haushalte wird nur einmal in der Woche eingekauft. Neue Supermärkte können eine Reduzierung der Reiseweiten zur Folge haben, da zumeist der am nächsten gelegene Supermarkt für den Einkauf angefahren wird. Innerstädtische Einkaufsmöglichkeiten sind eine soziale Voraussetzung für Haushalte, die nicht über einen Pkw verfügen. Alle Untersuchungen weisen einen Nutzungsgrad des Pkw von mehr als 80 % beim Lebensmitteleinkauf aus. Zwischen 56 % und 97 % (je nach Studie) der Einkaufsfahrten werden als gesonderte Fahrt durchgeführt und nicht mit weiteren Aktivitäten verbunden. Ergebnis dieses Abschnitts ist, daß eine Verbesserung der innerstädtischen Einkaufsmöglichkeiten kaum Veränderungen im Verkehrsverhalten zur Folge haben wird. Als Lösung für eine Verringerung der Fahrleistungen im Lebensmitteleinkaufsverkehr werden Auslieferungssysteme vorgeschlagen, wobei entweder der Kunde wie gewohnt einkauft oder per Post/Telefon bestellt und die Ware nach Hause ausgeliefert bekommt. Als weitere Lösungsmöglichkeit werden Nachbarschaftsläden vorgeschlagen, die zusätzlich weitere Aufgaben und soziale Funktionen übernehmen können/sollen.