Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 44583

Oszillierende Verdichtung und flächendeckende Verdichtungskontrolle von Asphaltschichten

Autoren R. Krzemien
W. Langer
W. Roth
Sachgebiete 11.2 Asphaltstraßen
13.2 Maschinen für Asphaltstraßen

Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 445, 1995, S. 84-150, zahlr. B, 4 T, zahlr. Q

Ziel des vorliegenden Forschungsvorhabens war zu untersuchen: 1.) ob bzw. inwiefern oszillierende Walzen im Vergleich zu vibrierenden Walzen bei der Verdichtung von Asphaltschichten eingesetzt werden können, 2.) ob die Kontrolle und Abnahme der Einbauqualität von Walzasphaltschichten flächendeckend mit Hilfe eines walzenintegrierten Dokumentationssystems ("statischer Verdichtungsmesser") durchgeführt werden kann, 3.) ob eine flächendeckende Verdichtungskontrolle von Asphaltschichten mit Hilfe eines walzenintegrierten, "dynamischen" Verdichtungsmessers möglich ist. Bisher erfolgte die Kontrolle und Abnahme der Einbauqualität von Walzasphaltschichten nach dem Augenschein und fallweise zerstörungsfrei mittels Isotopensonden. Für die flächendeckende walzenintegrierte Verdichtungskontrolle gab es in Österreich nur Erfahrungen mit Vibrationswalzen auf ungebundenen Schichten, die zur Herausgabe einer Richtlinie führten. Wegen der großen Tiefenwirkung der Vibrationswalzen schien dieses Meßprinzip auf Asphalte nicht anwendbar. Ein neuentwickeltes System für die flächendeckende Dokumentation von Asphaltschichten, das ACD-System ("Asphalt Compaction Documentation System"), das auf sowohl statischen, als auch vibrierenden und oszillierenden Walzen montiert werden kann, war bereits in Schweden getestet worden und sollte jetzt unter in Österreich geltenden Bedingungen getestet werden. In Niederösterreich wurden vier Baulose mit unterschiedlichem Asphaltaufbau ausgesucht und in Prüflose eingeteilt. Jedes Prüflos wurde nach einem bestimmten Schema mit einer oszillierenden Walze verdichtet. Hierzu wurden geeignete oszillierende Walzenzüge mit den entsprechenden Meß- und Aufnahmegeräten adaptiert. In erster Linie wurde ein ACD-Dokumentationssystem installiert und später auch parallel dazu ein Verdichtungsmesser für ungebundene Schichten (Oszillometer) und "Flächendeckende Verdichtungskontrolle"-Dokumentation (CDS-012J). Beim Einbau einer 3 cm dicken AB 11-Schicht wurden eine oszillierende und eine vibrierende Walze nebeneinander eingesetzt. Eine statistische Auswertung von Bohrkernuntersuchungen ergab, daß die oszillierende Walze "wahrscheinlich" besser verdichtet als die vibrierende. Die im ACD-System registrierte - zur Verdichtungsbewertung, d.h. Berechnung der ACD-Punkte erforderliche - Anzahl der Übergänge über jede einzelne Teilfläche (Walzenbreite x ca. 2 m) zeigte eine unerwartet breite Streuung von 3-25 Übergänge pro Flächeneinheit. Die ACD-Verdichtungsbewertung (Variation der ACD-Punkte entlang einzelner Spuren) dokumentiert die "nützliche Verdichtungsarbeit". Die Kalibrierung der ACD-Punkte mit z.B. Hohlraumgehalten aus Isotopenmessungen ergibt eine gute Übereinstimmung zwischen Hohlraumgehalten und ACD-Punkten. Die Verdichtungsmesser-Werte OMV zeigen temperaturbedingt eine so große Streuung, daß wiederum schwedische Erfahrungen bestätigend, eine flächendeckende Verdichtungskontrolle von Asphaltschichten mit Hilfe eines "dynamischen" Verdichtungsmessers nicht zielführend erscheint. Was den Einsatz oszillierender Walzen bei der Verdichtung von Asphaltschichten anbelangt, zeigen die durchgeführten Versuche, daß oszillierende Walzen nur dann vorschriftsmäßig verdichten, wenn die Temperatur des Mischgutes nicht zu niedrig ist.