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Detailergebnis zu DOK-Nr. 44719

Ein- oder Zwei-Röhren-Tunnel? - Ein nicht alltäglicher Erörterungsprozeß in Bremen-Hemelingen

Autoren J. Gerlach
Sachgebiete 5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen)
15.8 Straßentunnel

Straßenverkehrstechnik 40 (1996) Nr. 3, S. 113-123, 2 B, 5 T, 6 Q

Die freie Hansestadt Bremen plant zur Entlastung von Stadtteilen im Bremer Osten eine Tunnelverbindung in Hemelingen. Es ist entschieden worden, daß die Verbindung mit zwei Tunnelröhren, die jeweils zwei Fahrstreifen aufnehmen, ausgeführt werden soll. Im zurückliegenden Erörterungs- und Entscheidungsprozeß wurden auch Varianten mit nur einer Tunnelröhre, die alternativ mit oder ohne markierten Mittelstreifen ausgeführt werden sollten, untersucht. Die Untersuchungen bezogen sich auf die technische Realisierbarkeit, die Investitionskosten, die laufenden Kosten, den Verkehrsablauf, die Folgen planmäßiger und außerplanmäßiger Störungen; die Vor- und Nachteile wurden in einer Kosten-Nutzen-Analyse gegenübergestellt. Die Betrachtungen führten zu dem Ergebnis, daß aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten die einröhrige Variante ohne Mittelstreifen zu präferieren ist. Für die Wirtschaftlichkeit der Varianten sind die Investitionskosten von durchschlagender Wirkung; die Kostendifferenzen aus dem Bereich der Nutzenkomponenten (Betriebskosten, Fahrzeitkosten, Unfallkosten) spielen eine eher untergeordnete Rolle. Da jedoch die möglichen Kosteneinsparungen bei einröhrigen Varianten in der Größenordnung von 10 % im Verhältnis zu den Gesamtkosten der Baumaßnahmen nur relativ gering ausfallen, wurde die zweiröhrige Variante bevorzugt. Hinzu kommt, daß die höheren Leistungsreserven bei der zweiröhrigen Variante größere "Sicherheiten" eines weitgehend störungsfreien Verkehrsablaufes in Spitzenzeiten sowie die Möglichkeit der Aufnahme zusätzlicher Verkehrsmengen im Prognosezeitraum gewährleisten.