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Detailergebnis zu DOK-Nr. 44799

Entwurf eines Verfahrens zur Schätzung von Warteschlangen in Stadtstraßennetzen

Autoren T. Henninger
Sachgebiete 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit)

Schriftenreihe der Arbeitsgruppe Automatisierungstechnik, Technische Universität Hamburg-Harburg H. 11, 1994, 90 S., zahlr. B, 8 T, 13 Q

Um ein Optimum zwischen finanziellem Aufwand für die Detektion von Verkehrsdaten und der Verwertbarkeit lokal erhobener Meßdaten zur Beurteilung von Gesamtverkehrszuständen zu finden, werden zwei Verfahren dargestellt, die die Warteschlangen, die sich bei einsetzender Sättigung vor einem Knoten aufbauen, auswerten. Die Länge (Auf- und Abbau) der Warteschlangen wird hierbei durch die modellgestützte Schätzung des Verkehrszustands des gesamten Straßenabschnitts geschätzt, wobei Meßdaten des realen Verkehrsprozesses als Korrektiv eingehen, oder (wie im zweiten Verfahren) aus den an geeigneten Querschnitten gemessenen Geschwindigkeiten - auf der Basis der Gesetzmäßigkeiten von Abbremsvorgängen - und dem daraus abgeleiteten Warteschlangenende direkt ermittelt. Als makroskopisches Verkehrsmodell liegt ein modifiziertes MAKSIMOS zugrunde. Das mikroskopische Verkehrsmodell MIKROSIM basiert auf dem für Stadtstraßen modifizierten Schnellstraßensimulationsmodell von WIEDEMANN. Generell zeigt das Simulationsprogramm MIKROSIM Schwächen bei der Modellierung des Abstandverhaltens in niedrigen Geschwindigkeitsbereichen. Die mit dem ersten Verfahren gewonnenen Simulationsergebnisse zeigen keine direkte Korrespondenz zwischen unterschiedlichen Verkehrsbelastungen und aufgetretenen Warteschlangen, wenn nicht auch die Zeitdauer ihres Abbaus nach Grünbeginn betrachtet wird. Für das zweite Verfahren kann gezeigt werden, daß aus den Geschwindigkeiten, der an einem bestimmten Querschnitt gemessenen Fahrzeuge der Aufbau einer stromabwärts der Meßstelle gelegenen Warteschlange verfolgt werden kann. Obwohl dies für den Abbau von Warteschlangen nicht gilt, ist dieses Verfahren zur Erkennung kritischer Belastungsspitzen geeignet. Als günstige Meßquerschnittsentfernung zur Ausgangskreuzung werden unter den Simulationsrandbedingungen ca. 100 m empfohlen.