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Detailergebnis zu DOK-Nr. 44903

Bestimmung des Mindestrückstrahlwertes im Gebrauchszustand für retroreflektierende Materialien zur Verkehrssicherung

Autoren H. Frank
J. Ewald
Sachgebiete 6.4 Verkehrszeichen, Wegweisung

Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 713, 1995, 56 S., zahlr. B, T, 59 Q (DIN A4)

Die wichtigste lichttechnische Größe im Zusammenhang mit der Erkennbarkeit von Verkehrszeichen ist die Leuchtdichte. Diese ist bei Dunkelheit im wesentlichen abhängig von der Güte des verwendeten Reflexstoffes und der Höhe der Beleuchtungsstärke auf der Schildoberfläche. Hauptziel des Forschungsvorhabens war es, minimal notwendige, optimale und maximal vertretbare spezifische Rückstrahlwerte für vertikale retroreflektierende Verkehrszeichen in der Freibewitterung vorzulegen. Ausgehend von psychophysischen Versuchen im Labor mit Testpersonen, konnten unter Einbeziehung von Fahrversuchen im realen Verkehrsraum Leuchtdichteanforderungen für verschiedene Umfeldbedingungen beschrieben werden. Es zeigte sich, daß Erkennbarkeit innerhalb eines großen Wertebereiches gewährleistet ist. Für die günstigsten Umfeldbedingungen gilt, daß ein Verkehrszeichen mindestens eine Leuchtdichte von L(Index w) = 1,0 cd x m(hoch -2) aufweisen muß, um noch erkennbar zu sein. Die Maximalleuchtdichte liegt für diesen Fall um nahezu drei Zehnerpotenzen höher. In einem weiteren Untersuchungsabschnitt wurde dann gezeigt, welche senkrechten Beleuchtungsstärken auf Oberflächen von im Straßenraum befindlichen Verkehrszeichen in der Regel zu erwarten sind. Die realen Beleuchtungsstärken können im Einzelfall sehr stark variieren. Zum Beispiel betrug das 95 % Vertrauensintervall für die senkrechte Beleuchtungsstärke im Falle der Schilderbrücke 0,04 ¾ E(Index - ) ¾ 0,1 lx. Der mittlere Rückstrahlwertverlust pro Zeiteinheit für in der Freibewitterung befindliche Reflexstoffe wurde im Rahmen einer ausgedehnten Istwert-Erfassung von Verkehrszeichen im Straßenraum ermittelt. Als durchschnittliche Lebensdauererwartung für herkömmliche Reflexstoffe kann von einem Zeitraum von ca. 15 Jahren ausgegangen werden. Aus der Altersverteilung der erfaßten Verkehrszeichen ergab sich auch, daß ca. 18 % dieses Alter bereits überschritten haben. Schließlich wurden auf der Grundlage der Teilergebnisse die adäquaten spezifischen Rückstrahlwerte abgeleitet. Hier zeigte sich, daß es aufgrund der vielen miteinander in Wechselbeziehung stehenden Einflußgrößen nicht möglich ist, eine Grenzwertetabelle zu formulieren, die annähernd mit der entsprechenden Tabelle der DIN 67 520 Teil 2, für den Neuzustand von Reflexstoffen, vergleichbar wäre. Für typische Parameterkombinationen konnten allerdings Wertebereiche genannt werden, innerhalb derer die lichttechnischen Anforderungen an die Verkehrszeichen für einen Pkw-Fahrer mit einer hohen Wahrscheinlichkeit erfüllt sind.