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Detailergebnis zu DOK-Nr. 45025

Ermittlung von Reifenkennfeldern auf echten Fahrbahnbelägen

Autoren U. Essers
K.-L. Haken
Sachgebiete 14.4 Fahrzeugeigenschaften (Achslasten, Reifen)

Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 630, 1992, 66 S., zahlr. B, T, 8 Q

Reifenkennfelder, die die Wechselwirkungen zwischen Reifen und Fahrbahn beschreiben, wurden bisher überwiegend über Simulationsversuche auf Trommelprüfständen erhalten. Da nur eine bedingte Übertragung der Ergebnisse auf reale Straßenverhältnisse möglich ist, wurden in diesem Forschungsvorhaben mit dem Universellen Reibungsmesser II (URM II) des Instituts für Verbrennungsmotoren und Kraftfahrwesen der Universität Stuttgart Messungen auf echten Fahrbahnbelägen durchgeführt. Die Erfassung der Kräfte zwischen Reifen und Fahrbahn erfolgte unter Variation von Schlupf und Sturz unter stufenloser Verstellung des Schräglaufwinkels (-18 Grad Celsius bis + 11 Grad Celsius). Die Auswirkung einzelner Meßparameter wurde eingehend untersucht, so z.B. Einflüsse der Meßstrecke, der Meßgeschwindigkeit, des Reifens, der Reifengröße mit der Geschwindigkeitskategorie des Reifenfabrikats, der Radlast, des Reifeninnendrucks und der Einfluß der Profiltiefe; eine gesonderte Betrachtung widmet sich der Reproduzierbarkeit und der Meßgenauigkeit. Beim freirollenden Rad wurde bei Serienreifen das Seitenkraftmaximum bei einem Schräglaufwinkel zwischen 6 Grad und 15 Grad erreicht. Der Sturz wirkte sich unterschiedlich aus; für kleinere Schräglaufwinkel reduziert ein negativer Sturz das Rückstellmoment und verstärkt die Seitenkraft, ein Bremsschlupf erhöht die Wirkung des Sturzes und ein Antriebsschlupf mindert diese. Das erklärt einen Einfluß von Spurrinnen auf das Fahrverhalten auch auf trockener Fahrbahn.