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Detailergebnis zu DOK-Nr. 45073

Systemdynamische Schätzung der Matrix der Verkehrsbeziehungen in Außerortsstraßennetzen als Grundlage für die Steuerung von Verkehrsleitsystemen

Autoren H. Keller
G. Ploss
R. Sykora
Sachgebiete 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation

Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 702, 1995, 144 S., zahlr. B, 5 T, zahlr. Q

Im vorliegenden Forschungsbericht wird ein praxisgerechtes dynamisches Verfahren zur Schätzung von Verkehrsbeziehungen aus Querschnittszählungen, welches vor allem im Bereich der Verkehrsleittechnik eingesetzt werden kann, vorgestellt, für eine On-line-Anwendung implementiert und getestet. Die eigentliche Implementation eines Prototyps des dynamischen Schätzverfahrens in die Verkehrsanalyse des BAB-Teilnetzes Rhein/Main steht im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit. Der entwickelte Prototyp wurde mit Hilfe eines real erhobenen Datensatzes on line getestet und bewertet. Durch die Implementation des dynamischen Verfahrens ODYN in diesem Teilnetz wurde erstmals ein Verfahren zur Schätzung von Verkehrsbeziehungen aus automatisch erfaßten Querschnittszählungen im On-line-Betrieb eingesetzt. Es hat sich gezeigt, daß gerade für diese Aufgabe ein großes Maß an Erfahrung einzubringen ist. Die notwendigen Eichungen und Plausibilitätskontrollen erforderten, wegen der häufig beobachteten Detektorfehler, die Entwicklung von geeigneten Rückfallebenen und einen erheblichen programmtechnischen Aufwand. Die erzielten Ergebnisse, d.h. der durch einen real erhobenen Datensatz vorgenommene Vergleich der Matrixschätzwerte mit den tatsächlichen Verkehrsbeziehungen, können als ausgesprochen gut angesehen werden. Dabei hat sich gezeigt, daß bereits eine statische Schätzung der Verkehrsbeziehungen zu ausreichenden Ergebnissen für eine Alternativroutensteuerung führen kann. Dies ist auch auf die gute Ausstattung des betrachteten Autobahnteilnetzes mit Detektoren zurückzuführen. Eine geringere Detektionsdichte hätte sicherlich die Vorteile des beschriebenen dynamischen Ansatzes noch deutlicher werden lassen. Durch den modularen Aufbau des geschaffenen Programmsystems kann das eingesetzte Verfahren ODYN nach Schaffung geeigneter Schnittstellen und Rückfallebenen künftig mit relativ geringem Aufwand auch auf andere BAB-Netze übertragen werden.