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Detailergebnis zu DOK-Nr. 45161

Straßenbahnprojekte in der Standardisierten Bewertung

Autoren W. Hüsler
Sachgebiete 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr
5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen)

Nahverkehr 14 (1996) Nr. 3, S. 55-62, 9 B, 11 T

In dem Aufsatz werden die Ergebnisse von in drei Beispielstädten (Ulm/Neu-Ulm, Bologna, Palermo) durchgeführten standardisierten Bewertungsverfahren von unterschiedlichen ÖPNV-Angeboten vorgestellt. Das Ergebnis in Ulm/Neu-Ulm fiel in hohem Maße zugunsten der Straßenbahnentwicklung aus. Der maßgebende Indikator ("B" gemäß Standardisierter Bewertung), der den volkswirtschaftlichen Nutzen gegenüber dem Nullfall (Entwicklung Bussystem) mit den Kosten vergleicht, wurde mit 4,9 ermittelt. Ausschlaggebend für diese Bewertung sind einerseits die moderaten Kosten (keine Tunnelstrecken) und andererseits die Einsparungen bei den Betriebskosten (geringerer Personalbedarf und weniger Zeitverluste in Spitzenstunden, niedrigere Betriebs- und soziale Folgekosten). In Bologna ist der maßgebende Indikator der Standardisierten Bewertung für den Mitfall U-Bahn aufgrund der hohen Kosten und geringen Nutzen sehr ungünstig ausgefallen (unter Null); dagegen resultierte für den Mitfall Straßenbahn der sehr gute Wert von 3,1, was bei der hohen Kompaktheit und der hohen Nachfrage in Bologna nicht weiter erstaunt. Auch in Palermo wurde ein Straßenbahnnetz ausgearbeitet und - ähnlich wie in Bologna - mittels der Standardisierten Bewertung dem Projekt der automatischen Metro gegenübergestellt. Dabei ergab sich für die leichte automatische Metro mit 1,85 ein positiver Wert für den maßgebenden Indikator B. Allerdings hat der Mitfall Straßenbahn demgegenüber noch weit positiver abgeschnitten. Der Entwurf mit einer Streckenlänge von 28,6 km (vier Linienäste) und Streckenkosten von rund 330 Mio. Lire (etwa halb so viel wie bei der leichten automatischen Metro) hat zu einem Indikator B von 5,6 geführt.