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Detailergebnis zu DOK-Nr. 45365

Prüfung von Bitumen und Asphaltmörtel durch praxisnahe, alternierende Verformung auf der Basis des Duktilitätsversuches

Autoren R. Guericke
F. Weinert
Sachgebiete 9.0 Allgemeines, Prüfverfahren, Probenahme, Güteüberwachung
9.1 Bitumen, Asphalt

in: Eurasphalt & Eurobitume Congress, Strasbourg 7-10 May 1996. Breukelen, NL: Foundation Eurasphalt, 1996, S. 1-10, 6 B, 6 Q (Paper No 5.124)

Während auf den hochbelasteten Teilen des Bundesfernstraßennetzes Querunebenheiten (Spurrinnen) eine häufig genannte Ursache für Erhaltungsmaßnahmen sind, stehen, bezogen auf das gesamte Asphaltstraßennetz, Netzrisse, Rißanhäufungen und Ausmagerungen als Schäden im Vordergrund. Auslöser für diese Schäden können u.a. Ablösungen des Bindemittels vom Gestein sein. Dieser "stripping effect" ist aus hohlraumreichen Binderschichten, in denen sich über längere Zeit Wasser aufhalten kann, bekannt. Zur Untersuchung dieser und anderer praxisrelevanter Eigenschaften wurde die Duktilitätsprüfung dahingehend modifiziert, daß an die Stelle der zunehmenden Streckung kleine sinusförmige Verschiebungen treten. Diese ständig wechselnden Dehnungen und Stauchungen simulieren die aus dem rollenden Verkehr herrührenden Biegedehnungen und -stauchungen. Bei Frequenzen von 0,5 bis 5 Hz und Dehnwegen zwischen 0,4 und 4 mm werden der komplexe Modul und die Ermüdungsdauer von Bindemitteln bestimmt. Zur Erhaltung konstanter Temperaturen wird der Versuch im Wasserbad ausgeführt. Zur Beurteilung der Haftungs- und Alterungseigenschaften von Bindemitteln können auch mit Standard-Mineralstoffen (genormter Sand nach EN 196) offenporige Asphaltmörtel mit einem Hohlraumgehalt von ca. 30 Vol.-% hergestellt werden. Die Einwirkung von Wasser und Luft kann dadurch gezielt verschärft werden. Das hier beschriebene "Ductilo-Rheometer" soll die Aussagen zum praktischen Verhalten verbessern; dies gilt auch für polymermodifizierte Bitumen.